Therapeutische Frühförderung am Kinderzentrum Weißer Stein geht weiter
140521 Nach dem Anfang des Jahres das Angebot der therapeutischen Frühförderung für Kinder mit Behinderungen beim Kinderzentrum Weißer Stein vor dem Aus stand, haben der Landkreis Marburg-Biedenkopf, das Kinderzentrum und die Stadt Marburg eine Lösung gefunden, um das Angebot weiterführen zu können. Der Landkreis wird sich mit einem jährlichen Zuschuss von 30.000 Euro an der therapeutischen Frühförderung beteiligen. Die Stadt Marburg steuert 12.500 Euro bei. An der Qualität des Angebots soll sich grundsätzlich nichts ändern. „Wir freuen uns, dass es uns in enger Zusammenarbeit und Abstimmung gemeinsam gelungen ist, die therapeutische Frühförderung weiter zu sichern und das Angebot der interdisziplinären therapeutischen Versorgung an Förderschulen weiter aufrecht erhalten können“, erklärten die Beteiligten bei der Vorstellung des neuen Konzepts.
Ab Januar 2015 werden die drei Säulen der therapeutischen Frühförderung, die Logopädie, die Physiotherapie und die Ergotherapie, von je einer festangestellten Kraft betreut. Der darüber hinaus entstehenden Bedarf an Förderschulen soll mit Honorarkräften oder durch die Zusammenarbeit mit niedergelassen Praxen sichergestellt werden. Für den Rest des Jahres 2014 ist eine Lösung auf den Weg gebracht worden, wozu letzte Abstimmungsgespräche geführt werden.
Zum Ende des vergangenen Jahres war deutlich geworden, dass sich das therapeutische Angebot in der bisherigen Form nicht mehr trägt. Es wurde zu diesem Zeitpunkt schnell klar, dass sich die sehr stark interdisziplinär ausgerichtete therapeutische Arbeit nur die Abrechnung mit den Krankenkasse allein nicht länger finanzieren lässt.
Für das Jahr 2013 war ein erhebliches Defizit entstanden, das sich für 2014 noch auszudehnen drohte. Dies hatte das Kinderzentrum als Träger des Angebotes und den Vorstand als Verantwortliche für den Gesamtverein im Dezember 2013 zum Handeln gezwungen. Eine Weiterführung war wegen des großen finanziellen Verlusts und des finanziellen Risikos nicht mehr möglich. Der therapeutische Bereich musste geschlossen und den insgesamt sechs Therapeuten fristgerecht und betriebsbedingt im Januar 2014 zum 30. Juni 2014 gekündigt werden. Dies war für alle Beteiligten eine sehr schwere und weitreichende Entscheidung.
Aktuell finden Verhandlungen mit den betroffenen Schulen und Therapeutinnen statt, um ab 1. Juli 2014 die dort stattfindende Therapie in gewohntem Umfang, aber unter neu ausgehandelten Voraussetzungen stattfinden zu lassen.
„Der Verein Kinderzentrum Weißer Stein ist sehr erleichtert und zufrieden, dass es zu diesem positiven Ergebnis für die betroffenen Kinder und Eltern gekommen ist“, erklärten Helmut Koch und Markus Brück, die sich im Namen des Vorstands des Kinderzentrums bei der Landrätin und dem Ersten Kreisbeigeordneten für die freundliche, konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit in den Sitzungen und Arbeitskreisen bedankten.