140627 Zu einer Vortrags- und Diskussionsreihe mit dem Holocaust-Überlebenden Sally Perel laden herzlich der Arbeitskreis Landsynagoge Roth, die Geschichtswerkstatt Marburg, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die Jüdische Gemeinde Marburg, die Arbeitsstelle Archivpädagogik am Hessischen Staatsarchiv Marburg und der Verein Kulturelle Aktion Marburg ‚Strömungen‘ sowie die Gesamtschule Niederwalgern und die Gymnasien Martin-Luther-Schule und Philippinum in Marburg ein.

1925 in Deutschland geboren, flüchtete Sally Perel 1938 mit seiner Familie nach Polen, nach dem Überfall der Wehrmacht wenig später mit seinem Bruder weiter in die Sowjetunion. Hier wurde er nach dem Einmarsch der Wehrmacht aufgegriffen. Es gelang ihm, seine jüdische Herkunft vor den deutschen Soldaten zu verbergen. Als Josef Perjell überlebte Sally Perel den Krieg zunächst als Dolmetscher der Wehrmacht, später als Schüler eines Lehrlingsinternats in Braunschweig und zugleich Mitglied der Hitlerjugend. Seine Geschichte erzählt er in der Autobiografie ‚Ich war Hitlerjunge Salomon‘.

Diese wurde verfilmt und erhielt mehrere internationale Auszeichnungen. Seit vielen Jahren erzählt Perel seine einzigartige Geschichte, berichtet von dem Drahtseilakt, seine jüdische Identität im nationalsozialistischen Alltag zu verbergen, zu bewahren und der allgegenwärtigen NS-Propaganda zu widerstehen. Wir freuen uns besonders, ihn nun auch in Marburg begrüßen zu können.

Neben dem öffentlichen Vortrag wird er bei schulinternen Veranstaltungen am 7. Juli in der Martin-Luther-Schule, Marburg, sowie am Dienstag, den 8. Juli, in der Gesamtschule Niederwalgern und für das Gymnasium Philippinum sowie die Waldorfschule in Marburg noch einmal in der Marburger Synagoge sprechen. Mehrere hundert Marburger und Niederwalgerner Schülerinnen und Schüler erhalten die besondere Gelegenheit, den Zeitzeugen Sally Perel zu erleben.