viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Größere Räume und mehr Aufträge für Textilwerkstatt der ‚Marburger Bootswerft‘

Näherin der Marburger Bootswerft

Näherin der Marburger Bootswerft

140701 Seit 2006 betreibt der Bildungsträger Arbeit und Bildung e.V. die ‚Marburger Bootswerft‘ in Cölbe, die vielen durch das Lahnschiff Elisabeth II ein Begriff bekannt wurde. Weniger bekannt ist bisher die seit 2008 angegliederte Textilwerkstatt, in der Bootsabdeckungen genäht und Taschen aus gebrauchten Segeln kreiert und gefertigt werden. Seit wenigen Wochen stehen endlich die in Eigenregie umgebauten und vergrößerten Räumlichkeiten zur Verfügung.

„Wir sind heilfroh, dass es uns gelungen ist, noch einige Nähmaschinen zu ergattern und unsere Räume zu erweitern. Endlich haben wir mehr Platz und können so der steigenden Nachfrage gerecht werden“, sagt Schneidermeisterin Stephanie Kleindopf-Münz, Anleiterin für die Mitarbeiter/innen in Cölbe. Sie näht mit ihnen Taschen und fertigt das Plüschtier ‚Maribel‘, dass von der Stadt Marburg an neugeborene Mitbürger/innen vergeben wird.

„Im Jahr 2013 und in der ersten Hälfte diesen Jahres konnten wir eine deutliche Zunahme unseres Bekanntheitsgrades feststellen“, sagt Sozialpädagogin Carmen Engelbrecht, zuständig für die Koordination und Betreuung der langzeitarbeitslosen Mitarbeiter/innen in der Bootswerft. Nicht nur der Verkauf der Taschen und die Nachfrage nach Bootsabdeckungen habe zugenommen, sondern auch der Bedarf an geeigneten Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Die Arbeit in der Textilwerkstatt sei eine sinnstiftende und motivierende Vorbereitung für den ersten Arbeitsmarkt, insbesondere für Menschen die auf Grund von Erkrankungen und sonstigen Handicaps schon lange arbeitslos waren.

Trotz der positiven Resonanz besteht derzeit die Sorge um den Fortbestand der refinanzierten Beschäftigungsmöglichkeiten. Einschnitte in der Förderung von Langzeitarbeitslosen und der Wegfall des Bundesprogramms der Bürgerarbeit Ende 2014 machen der ‚Marburger Bootswerft‘ und den dort beschäftigten Frauen und Männern zu schaffen. „Ich habe viel gelernt, meine Deutschkenntnisse verbessert und Praktika in unterschiedlichen Bereichen gemacht. Auf meine 72 Bewerbungen hin, haben sich nur zwei Arbeitsangebote auf 400 Euro-Basis ergeben. Davon kann ich meinen kranken Mann und meinen heranwachsenden Sohn nicht ernähren. Ich hoffe sehr, dass ich bis zum Ende meiner Arbeit in der Textilwerkstatt noch einen passenden Arbeitsplatz finde“, teilt eine der Frauen mit.

Die Textilwerkstatt ist montags bis donnerstags von 8.00 bis 16.30 Uhr geöffnet. In der Werkstatt können die vorhandenen Taschenmodelle erworben werden oder Spezialanfertigungen in Auftrag gegeben werden. —>Weitere Infos online.

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