Kooperation für Berufsorientierungsmaßnahmen an Marburger Haupt- und Realschulen
Marburg 140710 (pm/red) Vertreter der Stadt Marburg und der Agentur für Arbeit Marburg haben eine Kooperationsvereinbarung zur Festigung einer langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit unterzeichnet, die junge Menschen auf ihrem Weg von der Schule in den Beruf durch Projekte zur Vertieften Berufsorientierung stärkt und unterstützt. Es geht darum, dass sich Jugendliche bereits frühzeitig mit ihrer Berufs- und Lebensplanung befassen, da sie zum Ende ihrer Schulzeit eine wichtige Entscheidung treffen müssen. Die Wahl des richtigen Berufs- und Ausbildungsweges.
Das ist eine Herausforderung für junge Menschen, denn das Bildungs- und Beschäftigungssystem entwickelt sich dynamisch. Die ständige Entstehung neuer Ausbildungsgänge sowie die Auswahl von über 300 anerkannten Ausbildungsberufen im dualen Ausbildungssystem machen es jungen Menschen nicht immer leicht, sich umfassend und gut zu orientieren, um die richtige Berufswahlentscheidung treffen zu können.
Daher benötigen Schülerinnen und Schüler bereits frühzeitig eine intensive Begleitung und Unterstützung in ihrem Berufswahlprozess. Mitunter fehlt es den SchülerInnen der Vorabgangs- und Abgangsklassen an Motivation, sich frühzeitig mit dem Thema Berufswahl auseinander zu setzen und strukturiert die eigene Berufswegplanung zu entwickeln. Oft kennen die Jugendlichen nur wenige Berufe oder äußern Berufswünsche, die aus persönlicher oder qualifikatorischer Sicht unrealistisch sind.
Genau hier setzen die Berufsorientierungsmaßnahmen an.Ziel der Projekte zur Vertieften Berufsorientierung ist es, Schülerinnen und Schüler in ihrem beruflichen Orientierungs-, Entscheidungs- und Handlungsprozess während der Berufswahl zu fördern und Kontakte zur betrieblichen Arbeitswelt herzustellen. Durch eine Erhöhung der Berufswahlkompetenz der jungen Menschen kann instabilen oder gar falschen Berufswahlentscheidungen entgegengewirkt werden. Damit soll gelingen, dass die Schüler/innen am Ende ihrer Schulzeit -möglichst ohne Warteschleifen- in eine berufliche Ausbildung einmünden.
Die Maßnahmen zur Vertieften Berufsorientierung werden von den beteiligten Schulen und Schüler/innen sehr gut angenommen. Aus Sicht aller Beteiligten ist es wichtig, dass die Maßnahmen innerhalb der jeweiligen Schule gut aufeinander abgestimmt sind ebenso wie der Informationsfluss zwischen den Trägern der Jugendhilfe, den zuständigen LehrerInnen und der Berufsberater/innen der Agentur für Arbeit.
Um zu veranschaulichen, wie eine Förderung konkret gestaltet sein kann, stellten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 der Sophie-von-Brabant-Schule ihre Erfahrungen und Ergebnisse der ‚Jobwoche 2014‘ vor.
Während der laufenden Woche konnten die SchülerInnen erste Erfahrungen in der Berufswelt sammeln, in dem sie verschiedene Berufsfelder in Theorie und Praxis kennenlernten. Bereits bei der Frage, ‚Was verdiene ich in meinem Wunschberuf?‘ und dem Abgleich mit den selbst kalkulierten Lebenshaltungskosten staunten manche Schüler/innen nicht schlecht darüber, wie viel Geld ihre gewünschte Lebensführung im Verhältnis zu ihrem Verdienst kostet. Im Anschluss lernten die Schüler die Tätigkeitsfelder ihrer Wunschberufe kennen, entwickelten Fragebögen und führten Interviews in Betrieben Marburgs und Umgebung.
Spannend gestaltete sich dann das fünfstündige Praktikum in den von den Schüler/innen selbst ausgewählten Praktikumsbetrieben. Sowohl die Aufarbeitung der praktischen Erfahrungen im Betrieb wie auch die Auswertung der Interviews wurden von allen Schüler/innen zu einer Präsentation gestaltet, die Eltern und Praxisvertretern in feierlichem Rahmen vorgestellt wurde.
Zum Abschluss der Projektwoche stellten die Teilnehmer/innen -als Experten ihrer ausgewählten Berufe- ihre Erfahrungen und Erlebnisse den 6. Klassen vor und werteten das Gesamtprojekt durch Lob und Kritik sowie mit Blick auf das bevorstehende Schulpraktikum in Klasse 8 aus.