Seminar Wohnen im Alter am 1. und 2. Oktober 2014 in Berlin
Marburg 140722 (pm) Deutschland befindet sich in einem umfassenden und anhaltenden Prozess des demographischen Wandels, auch wenn Aspekte des Klimaschutzes oder Knappheiten der Wohnungsmärkte in den Metropolregionen das Thema von den vorderen Plätzen verdrängt haben. Der demographische Wandel vollzieht sich in den Städten und Regionen nicht gleichmäßig, vielmehr können einzelne Räume die Auswirkungen vorerst noch durch Wanderungsgewinne kompensieren, während andere bereits weitreichende Folgen im Alltagsleben spüren.
„Weniger, älter und bunter“ – diese Trias der demographischen Effekte stellt nicht zuletzt die kommunalen Wohnungsmärkte vor erhebliche Herausforderungen. Ein konsensuales Ziel breiter Akteurskonstellationen (Kommune, Wohnungswirtschaft, soziale Träger etc.) besteht darin, Menschen zu ermöglichen, lange selbstbestimmt in ihrem angestammten Umfeld wohnen zu können. Es bestehen aber erhebliche Unsicherheiten, in welcher Dimension dadurch Anpassungsbedarfe ausgelöst werden – in welchem Maße betreffen diese die einzelnen Wohnungen, die Einrichtungen und Ausstattungen der Quartiere?
Den Einstieg in das Seminar des Deutschen Institut für Urbanistik bildet ein ‚Kassensturz‘ – wo steht das Thema in Diskurs und Umsetzung? Im zweiten Schritt werden kommunale Strategien im Umgang mit dem Wohnen im Alter beleuchtet – in welchen strategischen und institutionellen Kontexten wird das Thema bearbeitet? Im Rahmen der Exkursion nach Luckau (LK Dahme-Spreewald) werden diese Fragestellungen weiter vertieft.
Der Beginn des zweiten Seminartages ist der Auseinandersetzung mit den Notwendigkeiten baulicher Veränderungen gewidmet. Daran schließt sich ein Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Konzepten an, die der Stiftung und Unterstützung von Gemeinschaft sowohl innerhalb und zwischen den Generationen dienen. Zum Abschluss des Seminars werden die Handlungsperspektiven der verschiedenen Akteursebenen diskutiert und reflektiert.
Durch das Seminar ziehen sich folgende Fragestellungen Schnittmengen und/oder Unterschiede: Was ist altengerecht?
- Was ist generationsgerecht?
- Was ist nachhaltig?
- Welche Rolle kommt den Kommunen in den Prozessen zu – initiierend, steuernd, begleitend, moderierend?
- Wie kann der entstandene Flickenteppich an Modellen, Instrumenten und Strategien genutzt werden?
- Brauchen wir eine stärkere Synchronisierung der Rahmenbedingungen oder andere/neue Instrumente?