Stadt und Landkreis wollen Fortbestand des Marburger Geburtshaus sichern
Marburg 140814 (pm/red) Die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf wollen die Existenz des Geburtshauses sichern. Beide haben sich darauf verständigt, dem gemeinnützigen Trägerverein der seit 20 Jahren in Marburg bestehenden Einrichtung kurzfristig eine einmalige Unterstützung von 12.000 Euro zukommen zu lassen.
Der Grund für die schwierige Finanzlage des Marburger Geburtshauses liegt in der bundesweit angespannten Arbeitssituation für den Berufsstand der Hebammen. Seit 2008 sind die Beiträge der Berufshaftpflicht für Hebammen erheblich gestiegen. Hebamme Melani Trofimow vom Vorstand des Marburger Geburtshauses erklärt, dass die Belastung durch Versicherungskosten seitdem pro Hebamme und Jahr um insgesamt 3.500 Euro zugenommen habe. Eine tragfähige Lösung soll auf Bundesebene nächstes Jahr erfolgen. Über eine Zwischenlösung wird zwischen Krankenkassen und Hebammenverbänden derzeit noch verhandelt. Hierbei geht es jedoch lediglich darum, den letzten Anstieg der Versicherungskosten von rund 800 Euro pro Hebamme auszugleichen. Das restliche Defizit bliebe bestehen. „Unsere Lage hat sich dramatisch zugespitzt“, informiert Trofimow.
Damit der Fortbestand des Marburger Geburtshauses mit seinen vielfältigen Angeboten nicht gefährdet wird, springen der Landkreis mit einer Unterstützung von 4.000 Euro und die Stadt mit 8.000 Euro aus laufenden Haushaltsmitteln ein.
Im vor 20 Jahren in der Schwanallee in Marburg eingerichteten Geburtshaus sind bisher 1.466 Menschen zur Welt gekommen. Darüber hinaus bieten die Hebammen ein umfangreiches Kursangebot für Schwangere und junge Familien mit Kindern bis zum Ende des ersten Lebensjahres an. Allein 5.000 Eltern nahmen bisher an den Geburtsvorbereitungskursen der Marburger Einrichtung teil.