Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Projekttag zum Thema ‚Fairer Handel und Verbraucherkompetenz‘

Schüler des Einzelhandels an den Kaufmännischen Schulen Marburg während ihres Workshops zum Thema 'Menschenrechte und Kinderarbeit in der Textilproduktion'

Schüler des Einzelhandels an den Kaufmännischen Schulen Marburg während ihres Workshops zum Thema ‚Menschenrechte und Kinderarbeit in der Textilproduktion‘

Marburg 140916 (pm/red) Woher stammen die Rohstoffe für die Produktion meines neuen Handys und unter welchen Bedingungen werden sie abgebaut? Was habe ich davon, wenn ich Fairtrade-Kakao trinke oder meiner Freundin zum Valentinstag Rosen aus Fair-Trade-Anbau schenke? Diesen und vielen weiteren Fragen ging der Projekttag zum Thema ‚Fairer Handel und Verbraucherkompetenz‘ nach, der erstmalig an den Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) in Kooperation mit dem Weltladen Marburg stattfand. Teilgenommen hatten mehrere Klassen des Einzelhandels und des Großhandels.

„Viele Auszubildende arbeiten in Geschäften, die selbst Produkte mit Faitrade-Siegel führen, haben aber wenig Bezug dazu. Sie sind im Umgang mit diesen Produkten zu wenig geschult und können deshalb auch nicht hinreichend beraten“, so Thomas Gaudek, Koordinator der Veranstaltung und Lehrer an den KSM. Dass die Themen Verbraucherschutz und fairer Handel auch noch gar nicht oder nur am Rande in den Lehrbüchern des Handels angekommen seien, mache diesen Tag besonders für Auszubildende sehr wertvoll.

Mit Unterstützung verschiedener Experten, wie Lydia Koblofsky, Fachpromoterin für ‚Globales Lernen und Nachhaltigkeit bei der Initiative Solidarische Welt e.V./Marburger Weltladen‘ konnte den Schülern ein breites Angebot an Workshops geboten werden, in die sie sich je nach Ausrichtung einwählen konnten. Welternährung, fairer Handel, Nachhaltigkeit und Menschenrechte waren die Hauptthemen der Workshops, die unter anderem am Beispiel der Kinderarbeit bei der Textilproduktion, der Herstellung von Schokolade oder der Holzproduktion anschaulich gemacht wurden.

Projekttag KSMTrotz folgenschwerer Unfälle in Textilfabriken in jüngster Zeit stellt das Fairtrade-Siegel (Transfair) bei Kleidung noch viel weniger ein Kaufargument dar als die Bio-Kennzeichnung auf Äpfeln, die in Massen im Handel erhältlich und gut geeignet sind, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Dabei ist es aber wohl kaum zu erwarten, dass eine billige Jeans für 9,99 euro nachhaltig produziert wurde und soziale Standards bei der Produktion erfüllt wurden.

Kinderarbeit, kräftezehrende Arbeitsbedingungen und Leben unter unwürdigen Verhältnissen sind in Textilfabriken wie in Bangladesch an der Tagesordnung. Dabei benötigt es gar nicht so viel, um hier Abhilfe zu schaffen. Wenn ein ganz normales T-Shirt, beispielsweise in Kambodscha hergestellt, für den Endverbraucher um 30 Cent teurer wird, bekommen die an der Produktion beteiligten Näherinnen und Näher existenzsichernden Lohn gezahlt. Doch dazu benötigt es vor allem eines: ein Umdenken bei Handel und Verbraucher.

Der Projekttag leistete einen ersten Beitrag dazu. Die vielen und sehr engagierten Rückfragen der Auszubildenden und die teils auch sehr kritischen Bedenken, welche die Schüler in abschließenden Diskussionen mit den Workshopleitern gestellt haben, zeigen, dass Interesse da ist, aber noch viel Öffentlichkeits- und Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. „Wir wollen auf diesen positiven Erfahrungen aufbauen und den Projekttag nun regelmäßig für die Auszubildenden des Einzelhandels und Großhandels, aber auch für weitere interessierte Vollzeitklassen anbieten“, so Gaudek.

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