Vortrag über den Frieden von Utrecht 1713/14
Marburg 28.10.2014 (pm/red) Anlässlich Ihrer 117. Jahresmitgliederversammlung lädt die Historische Kommission für Hessen zu einer Vortragsveranstaltung ein. Prof. Christoph Kampmann, Professur für Neuere Geschichte an der Philipps-Universität, referiert über ‚Der Friede von Utrecht 1713/14: Wende für Europa und Zäsur für Hessen‘.
Zu den großen historischen Jubiläen des Jahres 2014 gehört auch jenes der Friedensschlüsse von Utrecht, Rastatt und Baden, die eine der größten Kriegskatastrophen der Frühen Neuzeit, den Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714), beendeten. Utrecht markiert einen tiefen Einschnitt in der internationalen Staatenpolitik, nicht nur wegen seiner weitreichenden, zum Teil bis heute gültigen territorialen Bestimmungen, sondern auch wegen seiner grundsätzlichen völkerrechtlichen Bedeutung.
An die Stelle traditioneller dynastischer Vorstellungen traten neuartige politische Prinzipien, die dauerhaft Geltung erlangten, so etwa die Leitidee des Europäischen Gleichgewichts.
Eine Zäsur stellte Utrecht auch für Hessen-Kassel unter Landgraf Karl (1670–1730) dar. Der ehrgeizige hessische Landesherr hatte erhebliche Anstrengungen unternommen, um von den Großmächten als relevanter Partner und mitgestaltender Akteur anerkannt zu werden. 1713/14 wurden dem Landgrafen dann deutlich und schmerzhaft seine Grenzen aufgezeigt, die ihn und die Landgrafschaft langfristig zur politischen Neuorientierung zwangen.
Freitag, 7. November – 16.00 Uhr, Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, im Landgrafensaal. Der Eintritt ist frei.