Die UNO und das Völkerrecht in der Ringvorlesung
Marburg 6.11.2014 (pm/red) Ob in Ruanda, dem Irak oder in Syrien, in vielen Staaten sind im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen mit religiösen, ethnographischen oder anderen Hintergründen Minderheiten massiv bedroht. Dies wirft Fragen in völkerrechtlicher Hinsicht aus. Für das Völkerrecht stehen die Vereinten Nationen (UNO). Am Montag, 10. November werden Prof. Dr. Norman Paech (Hamburg) und Dr. h.c. Hans-Christof Graf von Sponeck (Müllheim) über das Thema „Die UNO und das Völkerrecht“ im Rahmen der Ringvorlesung sprechen.
Im Gespräch mit PD Dr. Johannes M. Becker stehen damit zwei exzellente Kenner der Vereinten Nationen Rede und Antwort zu wichtigen Fragen rund um die internationale Gemeinschaft:
- Wozu brauchen wir die UNO?
- Muss sie reformiert werden und wenn ja, in welche Richtung?
- Bedeutet die Missachtung der UNO-Charta im Jugoslawien-, Afghanistan-, Irak- und Libyenkrieg das Ende des Völkerrechts?
Prof. Dr. Norman Paech hat Geschichte und Recht in Tübingen, München, Paris und Hamburg studiert, sowie ein Zusatzstudium am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in Berlin. Er arbeitete im Bundesministerium für Wirtschaftliche Entwicklung (1968-1072), an der Forschungsstelle der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW). Er wurde zum Professor für Politische Wissenschaft an der Einstufigen Juristenausbildung der Universität Hamburg berufen (1975), sowie zum Professor für öffentliches Recht an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg (1982). Er war er der Vorsitzende der Vereinigung demokratischer Juristen (VDJ 1977-1986) in der BRD und Mitglied des Deutschen Bundestages und Außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE (2005-2009).
Dr. h.c. Hans-Christof Graf von Sponeck hat Demographie und Physikalische Anthropologie in Bonn, Tübingen und Washington (USA) studiert. Er war langjährig Mitarbeiter der UNO (1968-2000) in Ghana, New York, Pakistan, Türkei, Botswana, Indien, Schweiz und Irak, sowie Stellvertreter des UNO-Generalsekretärs. Seit 2000 lehrt er am Centrum
für Nah- und Mittelost-Studien und am United Nations System Staff College in Torino (Italien), seit 2005 auch am Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg. Die Philipps-Universität verlieh ihm 2010 die Ehrendoktorwürde.
Die Ringvorlesung über die UNO und das Völkerrecht am 10. November findet statt im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße, Raum +1/0010. Beginn ist um 18:30 Uhr.