Marburger Kamerapreis 2015 geht an Amerikaner Edward Lachman
Marburg 8.11.2015 (pm/red) Edward Lachman, 1948 in Morristown, New Jersey geboren, erhält den mit 5.000 Euro dotierten Marburger Kamerapreis 2015. Der amerikanische Kameramann Lachman wandelt sicher als Grenzgänger zwischen dem europäischen Autorenfilm und Hollywood-Kino, zwischen Dokument und Fiktion sowie zwischen Fotografie und Film.
Aus der Begründung der Jury: „Wenn man den europäischen Film mit seinen Autoren und erkennbaren Handschriften und das US-amerikanische Kino mit seiner handwerklichen Präzision und kommerziellen Ansprüchen als zwei Pole eines Kontinuums betrachtet, ist die Kameraarbeit von Edward Lachman die perfekte Brücke zwischen diesen beiden (vermeintlichen) Gegensätzen.“
In seinen Anfängen als Kameramann filmte er für Regisseure des Neuen Deutschen Films wie Werner Herzog, Wim Wenders und später Volker Schlöndorff. Er selbst bezeichnet das europäische Kino als seine Geburtsstunde als Kameramann. In den 1990ern folgt eine abwechslungsreiche Karriere sowohl im Dokumentarfilm als auch im Spielfilm des Independentkinos bis hin zu Hollywood-Produktionen.
Filme wie ‚Der amerikanische Freund‘, Regie Wim Wenders (1977 ), ‚Erin Brockovich‘, Regie Steven Soderbergh (2000) und ‚Last Radio Show‘, Regie Robert Altman (2006) wurden von Lachman gedreht. Er wurde für ‚The Virgin Suicides‘ mit dem ‚Sierra Award for Best Cinematography‘ ausgezeichnet und bekam für Todd Haynes Melodram ‚Dem Himmel so fern‘ fast alle großen Kritikerpreise der USA. 2003 wurde er für diesen Film mit dem Independent Spirit Award geehrt und für den Oscar nominiert.
Edward Lachman nimmt den Preis am 7. März 2015 in der Alten Aula entgegen. Zum 15. Mal in diesem Jahr loben die Philipps-Universität und die Stadt Marburg den von Prof. Dr. Karl Prümm initiierten und inzwischen von Prof. Dr. Malte Hagener und Mirjam Klein geleiteten Marburger Kamerapreis aus. Vom 6. bis 7. März finden erneut die Bild-Kunst Kameragespräche in den Filmkunsttheatern Marburg statt.