viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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50 Jahre Studentendorf Marburg

Das Studenten-Dorf Marburg in einer älteren undatierten Luftaunahme, zur Verfügung gestellt vom Studentenwerk Marburg. Fotograf unbekannt

Das Studenten-Dorf Marburg in einer älteren undatierten Luftaunahme, zur Verfügung gestellt vom Studentenwerk Marburg. Fotograf unbekannt

Marburg 10.11.2014 (yb) Im Jahr 1964, mithin vor 50 Jahren, wurde der dritte und letzte Bauabschnitt des Marburger Studentendorfs in der Geschwister-Scholl-Straße am Rand des Waldtales in Marburg fertiggestellt und in Betrieb genommen. 820 Wohnplätze standen nach der Einweihung des letzten Hauses 1964 zur Verfügung. Mit dem Studentendorf, nahe zum Waldtal gelegen, war die seinerzeit größte und modernste Wohnanlage für Studierende in Deutschland gebaut worden.

Dass diese Baumaßnahme eine dringende Notwendigkeit gewesen war, berichtete Uwe Grebe, Geschäftsführer des Marburger Studentenwerks in seinem Grußwort anlässlich einer Jubiläumsfeier in der vergangenen Woche. „Im Mai 1959 forderte die Vollversammlung der Marburger Studentenschaft in einer einstimmig verabschiedeten Resolution angesichts der ´katastrophalen Not an Studentenzimmern´ den beschleunigten Bau von Studentenwohnheimen.“

„Wie sich die Bilder von damals und heute doch gleichen“ sagte Grebe. Allerdings seien zum Zeitpunkt dieser Resolution, dem Wintersemester 1960/61, in Marburg lediglich 6.241  Studierende in Marburg eingeschrieben gewesen.

In einem ersten Bauabschnitt wurde 1961 das Adolf-Reichwein-Haus, ein sechsgeschossiger Bau mit insgesamt 253 Wohnplätzen errichtet. Anlässlich des Richtfests für den ersten Bauabschnitt konstatierte der damalige Geschäftsführer des Studentenwerks Marburg, Karl Egermann: „Wir werden zwar mit 253 Zimmern auf dem studentischen Wohnungsmarkt noch keine Entlastung schaffen können, denn im kommenden Sommersemester rechnet man mit 8.000 Studenten.“

Möglich wurde die Entstehung des Dorfes neben der Bezuschussung durch Land und Bund nur durch die preisgünstige Überlassung des 30.000 qm großen Grundstücks durch einen Marburger Speditionskaufmann. Es ließ sich ein kalkulierter Kostenansatz von 10.500 DM Bettplatz baulich verwirklichen.

Für die Erschließung den Ausbau der Geschwister-Scholl-Straße sorgte die Stadt Marburg. Ab Mai 1962 konnten die ersten 253 Zimmer zu einem Mietpreis von 65 DM, inklusive der Nebenkosten, bezogen werden. 1962 begann der zweite Bauabschnitt, bei dem vier kleinere, fünfgeschossige Gebäude mit je 93 Betten errichtet wurden. Im dritten Bauabschnitt entstanden zwei dreigeschossige Flachbauten mit 186 Plätzen. Die Gesamtkosten für das Dorf betrugen etwa 12,5 Millionen DM. Das Land Hessen finanzierte 55 Prozent, 30 Prozent kamen vom Bund und 15 Prozent wurden vom Studentenwerk Marburg aufgebracht.

Im Lauf der Jahre fanden diverse Umbau- und Sanierungsmaßnahmen statt. Neben Einzelzimmern entstanden Appartements mit eigenem Bad und Küche. Zuletzt wurden Internet- und  Satellitenanschlüsse installiert. Das Dorf wurde modernisiert, bleibe aber seinen Grundsätzen treu, berichtet das Studentenwerk. Kultur- und Völkerverständigung seien von Anfang an bestimmend für das Leben im Studentendorf gewesen. Bereits 1963 gründete sich ein internationaler Arbeitskreis, in dem sich Bewohner über ihre verschiedenen Religionen austauschen. Musikbegeisterte schlossen sich zu einem Orchester zusammen. Es gab einen Literaturkreis, eine Laienspielgruppe und verschiedene Sportteams.

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Das Max Kade Zentrum im Eingangsbereich zum Studentendorf Marburg. Foto Hartwig Bambey

In den letzten Jahren wurde das Max Kade Zentrums an der Stelle des ursprünglichen ‚Kosselhauses‘ gebaut in 2014 eingeweiht. Damit sollte ein zeitgemäßes Begegnungszentrum für die Bewohner geschaffen werden. Der runde Geburtstag des Studentendorfes Marburg wurde mit einer Jubläumsfeier und anschließender Party begangen. Musik war stilechter Rock´n Roll mit den Marburger ‚Boptown Cats‘.

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