Im Cappeler Feld wurde der Badestubengraben naturnah gestaltet
Marburg 15.11.2014 (pm/red) Der Fachdienst Stadtgrün, Klima- und Naturschutz der Stadt Marburg hat in einem 90 Meter langen Abschnitt, im Einmündungsbereich des „Badestubengrabens“ im Cappeler Feld zwischen Hochwasserdamm und Lahn, einen Teil der Pflastersteine entfernt. Der Graben ist verbreitert worden und wurde naturnah angelegt. Die Uferböschungen des Grabens sind abgeflacht und strukturreich angelegt worden, damit sich eine typisch natürliche Ufervegetation entwickeln kann.
Diese Umgestaltung ist erfolgt nachdem in den letzten Jahren schon kleinere Strukturverbesserungen vorgenommen wurden. Bürgermeister Franz Kahle weist darauf hin, dass der Badestubenbach aufgrund seiner Funktion als Entwässerungsgraben zwar nicht wieder zu einem natürlichen Bach werden kann. Nun werde es jedoch möglich, dass der Graben als naturnaher Lebensraum wieder von Pflanzen und Tieren, wie der Prachtlibelle, besiedelt werden kann. Die Kosten für diese naturnahe Gestaltung belaufen sich auf rund 23.000 Euro.
„Heute haben wir ein anderes Bewusstsein entwickelt, mit Gräben, Bächen und Flüssen umzugehen“, so Bürgermeister Kahle. „Man kann die Vorhaben aus den 60er und 70er Jahren nicht rückgängig machen, wir versuchen aber alles zu berücksichtigen, um die Gewässer naturnah zu gestalten.“
Der Badestubengraben oder Badestubenbach hat seinen Namen von der „Badestube“ im Stadtteil Richtsberg, in dessen Nähe er vorbeifließt. Anders als es der Name vermuten lässt, ist er kein Gewässer, das zum Baden einlädt. Der Graben ist zum Großteil gepflastert und verrohrt und an die Kanalisation des Stadtteiles angeschlossen. Entsprechend schlecht ist seine Wasserqualität. Er dient vor allem der Entwässerung des Regenwassers und kann bei heftigem Unwetter schnell stark ansteigen. Erst im Cappeler Feld neben dem Feld- und Radweg zwischen Marburg und Cappel tritt er an die Oberfläche.