Marburg 15.12.2015 (pm) Eine Schülergruppe von acht Mädchen und einem Jungen hat sich für eine Woche nach Granada (Spanien) auf den Weg gemacht, um an einem Schüleraustausch mit dem Colegio San Juan Bosco, der Partnerschule der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM), teilzunehmen. Damit setzt die Schülergruppe den Austausch fort, der im letzen Jahr mit der spanischen Partnerschule erstmalig stattgefunden hat.

Die Kommunikation mit den Austauschpartnern findet auf Englisch und auf Spanisch statt. Da aber der überwiegende Teil der deutschen Schüler Spanisch erst seit ein bis zwei Jahren lernt und die spanischen Schüler sich anfangs recht zurückhaltend zeigten, Englisch zu sprechen, musste auch auf eine Verständigung mit Händen, Füssen und viel Geduld zurückgegriffen werden. Die Schüler lernen dabei, sehr einfühlsam auf Gestik und Mimik zu achten und zu versuchen, die wenigen Wörter und Sätze, die sie können, langsam und deutlich auszusprechen und zu wiederholen, damit die anderen sie verstehen können. Dabei wuchsen viele über sich hinaus, merkten, dass sie mehr in der Fremdsprache sprechen können, als sie sich gedacht hatten und wurden damit selbstbewusster und trauten sich immer mehr, die andere Sprache anzuwenden.

Schüleraustausch – Spracherwerb und mehr

Dies ist der positive Effekt und Sinn eines Schüleraustauschs, der auch für die spanischen Kollegen sehr wichtig ist. Gerade die spanischen Schüler haben zwar viele Grammatikkenntnisse und trauen sich aber nicht, zu sprechen. Die Fremdsprache ist mit einer Anleitung zum Autofahren zu vergleichen, die passiv in den Schülern schlummert und nun in der aktiven Anwendung, dem Sprechen und Kommunizieren, geweckt wird.
Weiterhin lernten die Schüler in dieser Woche, dass gerade im Umgang mit anderssprachigen Menschen Missverständnisse auftreten können, die jedoch mit viel Geduld und Einfühlungs­vermögen zu lösen sind. Die Schüler entwickelten sich in dieser Woche in ihrer Persönlichkeit weiter, sie lernten, Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen und auch, dass Konflikte ein normaler Bestandteil des Zusammenlebens und prinzipiell lösbar sind. Freundschaften zwischen einzelnen Schülern entwickelten sich, die über die eine Woche hinaus bestehen bleiben.

Darüber hinaus zeigte sich ein großes Gemeinschaftsgefühl unter den Schülern. Eine spanische Schülerin und zugleich Gastgeberin kann aus finanziellen Gründen den Gegenbesuch im März nächsten Jahres in Deutschland nicht antreten. Nun sammeln die spanischen wie deutschen Schüler Geld, um ihr das Flugticket zu finanzieren und schenkten ihr zum Geburtstag einen Reisegutschein.

Aber auch das gemeinsame Freizeitprogramm schaffte Anknüpfungspunkte. Die deutschen Schüler besichtigten neben verschiedenen spanischen Betrieben auch die Alhambra, das Wahrzeichen der Stadt Granada, und erlebten ein Konzert des in Spanien bekannten Sängers De Fran Dieli, ein ehemaliger Schüler der Juan Bosco Schule.

„Diese Woche in Granada war für alle Beteiligten sehr intensiv und erlebnisreich und wir freuen uns auf den Gegenbesuch der Spanier im März 2015“, fasst Birgit Seibel, Organisatorin der KSM die Erlebnisse der Gruppe zusammen. „Durch den Austausch hat sich eine fruchtbare Zusammenarbeit beider Schulen ergeben, die langfristig fortgeführt wird.“

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