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Gießener Urologie setzt auf Lasertechnik bei Prostataoperationen

Gießen, Marburg 7. Januar 2014 (pm/red) Neueste Lasertechnik findet bei Prostataoperationen am UKGM in Gießen Anwendung, so die (gute) Nachricht für Betroffene. Als Merkmale der für Männer durchaus heiklen operativen Behandlung werden schonend, effektiv und komplikationsarm benannt. Haupteinsatzgebiet für den Laser der neuesten Generation ist die gutartige Vergrößerung der Prostata. Ein Krankheitsbild, das bei Männern meist mit zunehmendem Alter in Erscheinung tritt. Etwa 20 Prozent der Männer im Alter zwischen 50 und 60 Jahren leiden unter den Auswirkungen, bei den über 70-Jährigen steigt die Zahl schon auf bis zu 70 Prozent, so die Zahlen vom Uniklinkum in Gießen.

Die Prostata ist eine Drüse, die die Harnröhre umschließt. Wenn sie sich altersbedingt vergrößert, engt das Gewebe die Harnröhre ein. In der Folge müssen die betroffenen Männer tagsüber wie nachts häufiger auf die Toilette. Dabei kommt chronisch immer weniger Urin, schlimmstenfalls kommt es zu einem Harnverhalt und es fließt gar nichts mehr. Je nach Vergrößerung der Prostata verschreibt der Arzt zunächst Medikamente, die den Patienten in vielen Fällen mittelfristig helfen können. Bleiben sie wirkungslos, ist eine Operation oft die einzige Alternative.

Der neueste Laser im Einsatz. Die Bildgebung mit bis zu 10-facher Vergrößerung ermöglicht eine besonders gute Sicht auf das Operationsfeld

Der neueste Laser im Einsatz. Die Bildgebung mit bis zu 10-facher Vergrößerung ermöglicht eine besonders gute Sicht auf das Operationsfeld

Dabei wird überschüssiges Gewebe entfernt. Weltweit kommt dabei der bisherige ‚Goldstandard‘, die sogenannte ‚Hobelung‘ (Resektion) des Gewebes zum Einsatz. Dabei wird das Gewebe mit einer elektrischen Schlinge abgetragen. Nach der Operation braucht der Patient noch mehrere Tage einen Blasenkatheter, der den Urin ableitet, die Blutstillung unterstützt und die Wundfläche abdeckt. Der Eingriff ist sicher und lange erprobt dennoch kann es dabei zu Blutungen und Herz-Kreislaufschwäche kommen. Insbesondere ältere Patienten, die zum Teil bereits Medikamente zur Blutverdünnung nehmen müssen, haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.

Mit dem neuen Laser bietet die Urologie am UKGM in Gießen unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Weidner, für solche Patienten eine Alternative. Der 200 Watt starke, weiter entwickelte Thulium-Laser entfernt das überschüssige Gewebe präzise, blutarm und ohne Kreislaufkomplikationen durch Verdampfung (Vaporisation). Die Blutgefäße werden so zuverlässig geschlossen und tiefer gelegenes Gewebe geschützt. Zusätzlich kann auch Gewebe entnommen werden, etwa bei Verdacht auf eine bösartige Erkrankung.

Ein weiterer Vorteil spreche für das Verfahren: Die Technik ermöglicht eine bis zu 10-fache Vergrößerung der Prostata, so dass der Operateur eine deutlich bessere Sicht auf das Operationsfeld hat. „Das Gewebe, das wir vorher schneiden mussten, schmilzt nun unter der Verdampfung wie Eis an der Sonne, ohne dass es zu Blutungen kommt. Durch die immer älter werdende Bevölkerung steigt bei uns auch die Anzahl der Patienten, die aufgrund anderer Erkrankungen auf blutverdünnende Medikamente angewiesen sind. Diese können wir nun trotzdem operieren und zwar komplikationsarm und schonend“, erläutert Oberarzt Dr. Gerson Lüdecke. Das gelte sogar für Patienten, die nach einem akuten Eingriff am Herzen unter intensiver Blutverdünnungstherapie stehen. Zudem verkürze sich der stationäre Aufenthalt um mehrere Tage.

Gießen ist neben Heilbronn und Dresden einer von nur drei Standorten bundesweit, die über diese neueste Lasertechnik verfügen, wird mitgeteilt.

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