Erholsame Festtage und ein zuversichtliches, gesundes und erfolgreiches 2025
Kultur

Hessische Geschichten

Kassel

Hessen Kassel Heritage

Kunst

Home » Rundschau

Rollstuhl und Sitzbank im Supermarkt: Wirtschaftsförderung in Vermittlerrolle und als Problemlöser

Geschäftsführer Eric Mühlenbächer, links, Ideengeberin Christa Lucia Dehmel, Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow und Frank Hüttemann präsentieren die einfache und sehr wirkungsvolle Lösung: Eine dauerhaft aufgestellte Sitzbank und einen Rollstuhl, den Kundinnen und Kunden des Supermarktes bei Bedarf nutzen können.  Foto Stephan Schienbein

Geschäftsführer Eric Mühlenbächer, links, Ideengeberin Christa Lucia Dehmel, Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow und Frank Hüttemann präsentieren die einfache und sehr wirkungsvolle Lösung: Eine dauerhaft aufgestellte Sitzbank und einen Rollstuhl, den Kundinnen und Kunden des Supermarktes bei Bedarf nutzen können. Foto Stephan Schienbein

Marburg 13. Januar (pm/red)  Manchmal sind es verblüffend einfache Wege, die dabei helfen, ein Problem zu lösen. Etwa ein Rollstuhl oder zusätzliche Sitzgelegenheiten in einem Supermarkt. Eine Kundin des Herkules-Supermarktes in Marburg-Cappel war es, die einen Impulsvortrag der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises Marburg-Biedenkopf besuchte und dem Rat folgte, sich zu melden, wenn sie ein Problem oder Verbesserungspotenzial sehen würde. Die Kundin war wegen einer körperlichen Einschränkung in ihrer Mobilität beeinträchtigt. Dadurch wurde selbst der Gang zum Supermarkt anstrengend und eine Sitzgelegenheit, vielleicht sogar mobil, für eine kurze Pause während des Einkaufes wäre sehr willkommen gewesen.

Auch ältere Menschen, die nicht mehr ganz so gut auf den Beinen sind, sind für eine Möglichkeit dankbar, sich während eines Einkaufes kurz setzen und ausruhen oder einen Rollstuhl als Hilfsmittel nutzen zu können. Dieses Problem schilderte die Kundin den Wirtschaftsförderern des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Diese machten sich daran, eine Lösung zu finden. Sie nahmen mit einem heimischen Unternehmen Kontakt auf. Die Frage lautete, ob es eine technische Möglichkeit gebe, Sitzgelegenheit und Einkaufswagen miteinander zu verbinden?

Das Unternehmen entwarf einen Prototypen – doch schnell wurde klar, dass diese Konstruktion Fragen der Haftung im Falle eines Unfalles aufwerfen würde. Ein langwieriges und kostenintensives Prüfverfahren wäre nötig gewesen.

Das Gespräch mit der Geschäftsführung des Supermarktes brachte dann als Alternative eine bestechend einfache Lösung hervor: Ein Rollstuhl, den Kunden bei Bedarf und wenn nötig auch mit Unterstützung des Marktpersonals nutzen können. Dazu eine weitere Sitzbank, die dauerhaft an einem festen Platz aufgestellt wurde, lösen das Anliegen und Problem. Dort können sich nunmehr Kundinnen und Kunden, die nicht mehr ganz so mobil sind, während ihres Einkaufes kurz setzen und ausruhen.

Weitere Unterstützung für ältere Kunden, die nicht mehr so gut sehen können, sind größere Preisschilder. Mittels größerer Schrift lassen sich Preise besser erkennen und lesen.

„Dieses Beispiel ist nur auf den ersten Blick trivial“, betonte Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow, der Dezernent für Wirtschaftsförderung ist. Genaueres Hinsehen mache deutlich, wie wichtig es sei, dass Kunden auf Probleme hinweisen und Verbesserungsvorschläge machen.

„Dies führt vielfach, wie bei diesem Beispiel, zu einer Verbesserung“, so Zachow. Wer könne schließlich Verbesserungspotenzial aus Kundensicht besser beurteilen als die Kunden selbst. Das Beispiel zeige zugleich eine der Kernkompetenzen der Stabsstelle Wirtschaftsförderung beim Kreis: Aus der Vernetzung regionaler Unternehmen entwickelt sich Unterstützung bei der Lösung von Problemen.

„Wir haben Kontakte zu sehr vielen Unternehmen in der Region mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen“, erläuterte Dr. Frank Hüttemann als Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung. Eines der Ziele der Wirtschaftsförderung sei es, diese Kompetenzen zu bündeln und bei Bedarf miteinander zu vernetzen

„Unternehmen im Kreis ist gemeinsam, dass sie zufriedene Kunden möchten. Dazu möchte der Landkreis Marburg-Biedenkopf beitragen“, artikuliert Marian Zachow. Das Beispiel des Supermarktes könne zudem andere zur Nachahmung anregen – denn mit verhältnismäßig geringem Aufwand könne ein großer Beitrag zur Kundenzufriedenheit geleistet werden, so der Erste Kreisbeigeordnete abschließend.

Contact Us