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Ein Zuhause für Boxclub Marburg

Boxclub Marburg Foto Heiko KrauseMarburg 03.02.2015 (pm/red). Der 1. Boxclub Marburg hat sein erstes eigenes Boxsportzentrum am Samstag in der Friedrich-Ebert-Straße feierlich eingeweiht. Oberbürgermeister Egon Vaupel lobte zur Eröffnung die ausgezeichnete Jugendarbeit des Vereins und die Verdienste des Boxclubs für die Integration. Es dürfe nicht akzeptiert werden, so das Stadtoberhaupt, dass die Herkunft immer noch entscheidend für Bildung und die berufliche Zukunft junger Menschen sei. Es gebe verschiedene Wege sie zu einem Abschluss zu führen und der Sport biete eine sehr gute Möglichkeit, vor allem Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl zu fördern.

Für die Universitätsstadt Marburg sei es daher selbstverständlich gewesen, einen städtischen Zuschuss von 260.000 Euro in das neue Boxsportzentrum zu investieren. Er freue sich, dass nach langer Diskussion am Richtsberg nun ein geeigneter Standort gefunden worden sei, so Vaupel vor rund 150 Gästen. Auch Bürgermeister Dr. Franz Kahle, Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer sowie weitere Vertreter von Magistrat, Parlament und Ortsbeirat dokumentierten mit ihrem Besuch die Unterstützung des neuen Zentrums.

„Sport macht junge Menschen stark fürs Leben“, hob der Oberbürgermeister hervor. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die beim Boxclub am wettkampforientierten Train teilnehmen, habe einen Migrationshintergrund.

1947 gegründet sei der Marburger Boxclub der älteste in Hessen, erklärte Vereinsvorsitzender Peter Weller zur Einweihung. Viele beachtliche Erfolge seien seitdem gefeiert worden. „Aber es gibt in Marburg praktisch keinen Platz, an dem der Boxring noch nicht gestanden hat“, veranschaulichte er. Die Boxer in den Trainingsgruppen seien bisher immer wieder darauf angewiesen gewesen waren, an verschiedenen Orten zu trainieren – zuletzt an drei Standorten in Marburg. Ein echtes Vereinsgefühl habe so nicht aufkommen können.

„Nach fast 68 Jahren ist es jetzt geschafft, der Boxclub Marburg hat hier ein Zuhause“, freute sich Weller deshalb umso mehr. Knapp eineinhalb Jahre wurde die ehemalige Gaststätte in der Friedrich-Ebert-Straße umfassend umgebaut und erweitert. Entstanden sind eine Trainingshalle, ein fest installierter Boxring, Umkleidekabinen und ein Aufenthaltsraum. Die Vereinsmitglieder brachten fast 1.500 Stunden an Eigenleistung ein.

Jetzt schafft das Boxsportzentrum auf 400 Quadratmetern beste Voraussetzungen für einen effektiven und attraktiven Trainingsbetrieb. Durch die großzügige Fensterfront sind tageslichthelle Vereinsräume entstanden. Sie sind damit zugleich in praktischer Weise mit dem Stadtteil optisch verbunden worden. Alle Gruppen können unter einem Dach trainieren, die Organisation des Trainings werde erheblich erleichtert, sei man doch nicht mehr auf feste Hallenzeiten angewiesen, und das Wir-Gefühl werde durch die zentrale Trainingsstätte gestärkt, betonte Weller.

Stargast der Eröffnung war Graciano (Rocky) Rocchigiani, ehemaliger Box-Weltmeister im Supermittelgewicht, an seiner Seite sein Bruder Ralf Rocchigiani (Ex-Weltmeister im Cruisergewicht). Beide stellten sich den Gästen für ein Erinnerungsfoto bevor nach dem offiziellen Teil und einem kleinen Imbiss das Boxsportzentrum sportlich eingeweiht wurde. In insgesamt sechs Kämpfen zeigten Schüler, Junioren Männer und Frauen des 1. Boxclub Marburg ihr Können im Ring.

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