Marburg 11.02.2015 (pm/red) Zum vierten Mal richtet das Marburger Linguistic Engineering Team unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Handke die Tagung zum „Inverted Classroom Model“ (ICM) in den Räumen des Instituts für Anglistik und Amerikanistik der Philipps-Universität Marburg aus. In diesem Jahr soll es um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Videoeinsatz, Grundfragen des Einsatzes moderner Technologien und das ICM als Lehrmethode gehen, wird mitgeteilt.

Bei dem ICM handelt es sich um einen Ansatz für Dozenten und Lehrer, um ihren Unterricht weniger frontal, lernintensiver und interaktiver zu gestalten. Statt die Vorlesungs- oder Unterrichtszeit mit Erklärungen zu verbringen und die Lerner danach zu Hause einzeln üben zu lassen, werden die beiden Aktivitäten beim „umgedrehten Unterricht“ vertauscht: Die Studierenden sehen sich zur Vorbereitung der Lehrveranstaltung Lehrvideos an oder erarbeiten sich die Inhalte anhand weiterer didaktisch aufgearbeiteter Materialien selbst. In der Präsenzveranstaltung wird dann nicht mehr frontal vermittelt, sondern gemeinsam geübt, diskutiert und das Wissen auf neue Sachverhalte angewandt.
Die erfolgreiche Umsetzung dieses Konzepts im Bereich der Linguistik des Instituts für Anglistik und Amerikanistik der Universität Marburg, auch bekannt als Marburger Inverted Classroom Mastery Model, wurde mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre 2013 ausgezeichnet.
Die Tagung selbst erstreckt sich über zwei Tage.

Am Dienstag, den 17. Februar, findet zwischen 14:00 Uhr und 18:00 Uhr ein Lehrerworkshop statt. Der Workshop ist beim Landesschulamt Hessen akkreditiert und kann von hessischen Lehrern als Fortbildung angerechnet werden. Er beginnt mit einem Vortrag von Dr. Michael Kirch (LMU München) zu Anspruch und Realität beim Einsatz digitaler Lehr- und Lerntechnologien. Sein Vortrag wird die in der Lehre eingesetzten Technologien einer kritischen Betrachtung unterziehen.

Anschließend werden Workshops zum Einsatz neuer Lehr- und Lerntechnologien im Unterricht und zur Produktion von Lehrvideos in Schule und Hochschule stattfinden. Speziell für Studierende und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst wird ein Workshop angeboten, in dem sie lernen, selbst Lehrvideos zu erstellen. Die Teilnahmegebühr für den Lehrerworkshop beträgt 5 Euro.

Am Mittwoch, den 18. Februar, findet von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr eine wissenschaftliche Tagung statt, bei der hochkarätige Plenarvortragende auf den Gebieten mediengestützte Lehre, Einsatz neuer Lehr- und Lerntechnologien und des ICM zu Gast sein werden.

Am Nachmittag bieten Foren und Workshops Möglichkeiten zur Diskussion über die Weiterentwicklung der Lehrmethode sowie die Gelegenheit Fragen zu stellen bzw. zu diskutieren. In der abschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung der Lehre – Zwischen Theorie und Wirklichkeit“ mit allen Plenarvortragenden, werden Idee und Hindernisse weiter vertieft.

Die Tagung richtet sich an Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Lehrer und Lehrerinnen. Die Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro inklusive Verpflegung und Tagungsband 2014 (Studierende: 15 Euro). Für detaillierte Informationen zu den Workshops, den Vorträgen und den Referenten schauen Sie bitte in unser Programm.

—>Genauere Informationen zur Tagung und das Anmeldeformular finden sich online.