Schüler der Kaufmännischen Schulen Marburg: Auf der Spur zum eigenen genetischen Fingerabdruck
Marburg 12.02.2015 (pm/red) Für Kriminologen ist der genetische Fingerabdruck von unschätzbarem Wert. Man kann damit mögliche Täter, außerdem auch Personen schlechterding, also ohne kriminellen Hintergrund, identifizieren. Im Zweifelsfall kann ein genetischer Fingerabdruck beispielsweise die Frage klären, wer der leibliche Vater oder die Mutter ist.
Im Schülerlabor der Grünen Schule am Botanischen Garten der Philipps-Universität in Marburg erhielten jetzt 24 Schüler der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) die Möglichkeit, diese grundlegende molekular-biologische Technik kennen zu lernen und selbstständig zu verwirklichen.
Dazu mussten die Schüler ihre eigene DNA (Erbsubstanz) aus Mundschleimhautzellen extrahieren und reinigen. Anschließend wurde durch eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ein bestimmter Abschnitt des Genoms (Gesamtheit aller Gene), der bei jedem Menschen eine unterschiedliche Länge aufweist, vervielfältigt. Dieses Verfahren ist eine Art Kopierstraße für Erbinformationen.
Ihr Erfinder, der US-Amerikaner Kary Banks Mullis, erhielt dafür 1993 den Chemie-Nobelpreis. Danach wurden die so gewonnenen DNA-Bruchstücke durch eine Gelelektrophorese aufgetrennt und unter ultraviolettem Licht sichtbar gemacht. Für die Teilnehmer ein beeindruckendes Erlebnis.
„Endlich konnte man sehen, dass das, was wir im Unterricht theoretisch besprochen haben, auch tatsächlich existiert“, so Philipp Braun, Schüler des Biologie-Leistungskurses an der KSM.
Der sehr strukturierte Kurs bot Schülern die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen durch praktische Experimentier-Erfahrungen zu untermauern. Außerdem erhielten sie einen Einblick in molekular-biologische Arbeitsweisen und wissenschaftliches Arbeiten an der Universität. Den Teilnehmern habe es jedenfalls großen Spaß gemacht und in dem einen oder anderen den Forschergeist geweckt, berichtet die Schule.