Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Amphibien wandern zu ihren Laichplätzen – Drei Straßen werden nachts zum Schutz der Tiere und Autofahrer gesperrt

Wenn es wieder wärmer wird, wandern die Erdkröten wieder in Scharen von ihren Winterquartieren zu den Laichplätzen. Müssen sie auf diesem Weg Straße überqueren, geraten sie in Lebensgefahr. Foto Stephan Schienbein

Wenn es wieder wärmer wird, wandern die Erdkröten wieder in Scharen von ihren Winterquartieren zu den Laichplätzen. Müssen sie auf diesem Weg Straße überqueren, geraten sie in Lebensgefahr. Foto Stephan Schienbein

Marburg 20.2.2015 (pm/red) So wie auch Menschen auf die Straße gehen, gehen auch Amphibien einmal im Jahr auf die Straßen des Landkreises. Sie tun dies aber nicht um für ihre Rechte zu demonstrieren, sondern um sich fortzupflanzen. Dazu wandern sie von ihren Winterquartieren zu ihren Laichplätzen. Trotzdem müssen, ähnlich wie bei einer Demonstration, Straßen gesperrt werden – damit nicht noch mehr Amphibien zu Verkehrsopfern werden. Im Jahr 2015 betrifft dies die Strecken zwischen Wetter und Lahntal-Sterzhausen und in Weimar zwischen Argenstein und Marburg-Ronhausen sowie zwischen Roth und Niederwalgern. Die Straßen sind dort bis Ende April nachts in der Zeit von 19:00 Uhr und 6:00 Uhr gesperrt.

Kröten gehen wieder auf die Straße
An den betroffenen Straßen ist die Krötenwanderung besonders stark. Deshalb haben sich Naturschutz- und Straßenverkehrsbehörde sowie der NABU, die Polizei und die betroffenen Kommunen darauf verständigt, die Straßen zu sperren. Im Rahmen des Streifendienstes wird die Polizei die Sperrungen auch überwachen.

Alleine in Hessen werden jährlich rund eine Millionen Amphibien überfahren. Ohne die Straßensperrungen ist das Vorkommen von Molchen, Feuersalamandern, Gras- und Teichfröschen oder Erdkröten stark gefährdet. Nicht selten wandern Kröte & Co sogar mehrere Tage. Warum machen sie das? In der Regel sind die Tiere sehr ortstreu und leben in ihrem kleinen Revier, an Land. Zur Fortpflanzung aber sind sie noch wie ihre Vorfahren, die Fische, ans Wasser gebunden. Deswegen machen sie sich auf den beschwerlichen Weg zu den Teichen im Landkreis.

Die Sperrung ist für Autofahrer, die nachts unterwegs sind, erstmal ein Hindernis. Doch ohne Hindernis können die Straßen auch für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer gefährlich sein: Wenn Amphibien überfahren, wird die Fahrbahn spiegelglatt. „Mit den Straßensperren, die von Mitgliedern der NABU-Ortsgruppen betreut werden, schützen die engagierten Naturschützern jedes Jahr Tiere und Menschen“, betonte der zuständige Dezernent und Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow.

Nachts gesperrt ab dem 21. Februar:

  • Kreisstraße K 84 zwischen Wetter und Lahntal-Sterzhausen
  • Gemeindeverbindungsstraße zwischen Marburg-Ronhausen und Weimar-Argenstein auf Höhe der Nehmühle
  • Kreisstraße K 59 zwischen Weimar-Roth und Weimar-Niederwalgern

Entsprechende Vorhinweisschilder an den Straßen machen auf die Sperrungen aufmerksam. Entscheidend für den Beginn der Amphibienwanderung ist ein mildes Klima – deswegen kann man die Kröten auch als Vorboten des Frühlings bezeichnen. Die günstigsten Bedingungen für die Wanderungen sind neben Bodentemperaturen über 5 Grad feuchtes, regnerisches Wetter bei einsetzender Dämmerung. Falls eine längere Kälteperiode die Amphibienwanderung unterbrechen sollte, wird auch die Straßensperrung für diesen Zeitraum aufgehoben. Sollte der überwiegende Teil der Wanderung vor dem 19. April 2015 abgeschlossen sein, wird die Sperrung auch entsprechend früher aufgehoben.

„Unsere Bitte an alle Verkehrsteilnehmer: Respektieren Sie bitte die Straßensperrungen. Sie schützen damit die Tiere und leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete.

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