650 neue Kurse im Sommersemester der Volkshochschule Marburg
Marburg 20.02.2015 (Pm,/red) ). Am 23. Februar beginnt das neue Sommersemester der Marburger Volkshochschule (vhs). „Handwerkskunst“ ist diesmal das Leitthema des umfangreichen Programms, das Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach am mit den Programmbereichsleitern der vhs vorgestellt hat. Anmeldungen sind bereits ab 9. Februar möglich. „Das Programm ist wieder sehr abwechslungsreich und schön geworden“, betonte Weinbach zum großen Angebot mit rund 650 Kursen, darunter Bewährtes, aber auch viel Neues. Das umfangreiche Programm mit 300 gut qualifizierten Kursleitern zeige, dass man sich nicht beschränkt, sondern lediglich ein Thema besonders in den Vordergrund rücken will.
‚Handwerkskunst‘ sei ein Bildungsangebot, das an Traditionen anknüpfe, hob vhs-Leiterin Kirsten Fritz-Schäfer bei der Programmvorstellung hervor. Mehr als 30 Kurse und Veranstaltungen eröffnen den Teilnehmern, ihre kreativen Fähigkeiten kennenzulernen und zu entfalten – sei es mit künstlerischem Anspruch oder für den täglichen Gebrauch.
Handwerkskunst als Leitthema
Angefangen beim Schreinern, Nähen und Reparieren über das Buchbinden, Goldschmieden und Töpfern bis hin zum Haubenschachtelkurs reicht das Angebot. Das Fertigen der Schachteln ist eine alte Kunst, erklärte Fritz-Schäfer, die früher im Marburger Land weit verbreitet war. Das Aufbewahrungsbehältnis wird aus Karton geschnitten und von außen vielfältig verziert.
Fototage vom 12. bis 14. Juni
Über das Hauptthema hinaus gibt es im Bereich Kultur unter anderem Angebote zur Malerei, Musik und Fotografie. Zu einem der Höhepunkte, zu dem im vergangenen Jahr fast 600 Menschen in die Volkshochschule strömten, sollen erneut die Fototage vom 12. bis 14. Juni mit Vorträgen und Ausstellungen werden.
Der Bereich Gesellschaft steuert im Sommersemester gut 50 neue Kurse bei, berichtete Dr. Udo Engbring-Romang. Ein Beispiel ist der Kurs „Barrierefrei? Die Welt der Blinden und Sehbehinderten“. Dort wird Sehenden die Lebenswirklichkeit von Menschen mit dieser Behinderung vermittelt.
Historische Bildung wieder breit aufgestellt
Breit aufgestellt ist bei der Marburger Volkshochschule wieder die historische Bildung, so Engbring-Romang weiter. Erstmals wird der Geschichtskurs um einen Teil ergänzt, im dem es unter dem Motto „Der Preis der Freiheit?“ um die Geschichte Deutschlands im Zeitalter der Globalisierung und somit nach 1989/90 geht. Aber auch die klassischen Themen haben Platz im Sommersemester: „Widerstand in der Geschichte“ steht im Mittelpunkt eines Kurses.
In den Politischen Salon von und mit Johannes M. Becker sind Referentinnen und Referenten eingeladen, um brisante Themen zu diskutieren. Ein neuer Kurs zur Philosophiegeschichte gehört ebenso zum Programm wie ein Bildungsurlaub, der sich das Ziel setzt, „Berlin – interkulturell. In Geschichte und Gegenwart“ zu erkunden.
Zudem bietet die vhs neue EDV-Kurse an, beispielsweise zur Bildbearbeitung. Drei Bildungsurlaube vor und in den Sommerferien runden das Programm ab. Bei der beruflichen Bildung stehen Rhetorikkurse im Vordergrund, in denen Schlagfertigkeit, Selbstsicherheit, aber vor allem gewaltfreie Kommunikation trainiert werden.
Hochsensibilität, Stress, Aktivierung von Selbstheilungskräften oder Fragen des mündigen Patienten – das sind Inhalte der Vorträge und Kurse zur Gesundheitsbildung. Entspannungs- und Bewegungskurse dienen der Gesundheitsvorsorge. Auch das Thema Ernährung wird berücksichtigt: „Vegan ist hochaktuell, aber wir bieten auch etwas für Fleischesser an“, erklärte Caroline Manz.
Auch für Sprachen auf allen Niveaustufen können sich Interessierte anmelden. Neu sind Einzelveranstaltungen für Gebärdensprache. „Wir bieten 16 Fremdsprachen von arabisch bis ungarisch an“, verriet Kristine Umland nicht ohne Stolz. Eine erste Einführung ins Arabische, Chinesische und Japanische gibt es am 11. April. Erstmals findet ein Lateinkurs am Abend statt. Weitere Programmpunkte sind unter anderem ein Stadtspaziergang auf Italienisch, eine englischsprachige Wanderung und Vorträge in verschiedenen Sprachen, die auch für Anfänger gut verständlich sind.
„Bei Deutsch als Fremdsprache hat die Einführungsphase zwar bereits begonnen“, so Birgit Heiland. Ein Einstieg sei jedoch für alle, die Deutsch lernen wollen, immer möglich. Aufgrund steigender Flüchtlingszahlen ist die Nachfrage sehr groß, sodass das Angebot um 50 Prozent gesteigert worden ist. Die Teilnehmer bringen immer eine große Portion Motivation mit, wie Volkshochschulleitung und Dezernentin betonten. Geboten wird auch die Gelegenheit, an Sprachprüfungen teilzunehmen.