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22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Familienbiografischer Film: Auf der Suche nach dem letzen Juden in unserer Familie

Film Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner FamilieMarburg 02.03.2015 (pm/red) Als Kooperationsveranstaltung der Geschichtswerkstatt Marburg, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Marburg und des Arbeitskreises Landsynagoge Roth wird am 15. März 2015 im Filmtheater Capitol der Film ‚Auf der Suche nach dem letzen Juden in unserer Familie‘ gezeigt.
Wahrscheinlich wollte ich mich selbst und meine Familie rehabilitieren. Schon als Kind habe ich mich mit diesem jüdischen Großvater identifiziert. Und nun habe ich ihn gebraucht, um meine Cousins und Cousinen kennenzulernen und wieder zu finden,“ teilt Peter Haas mit, der diesen ungewöhnlichen Film mit seiner Partnerin Sivlia Holzinger als familienbiografisches Filmprojekt verwirklicht hat.  

Dass mein Großvater 1942 in Buchenwald ermordet wurde, erfuhr ich als Kind, jedoch nicht von meinem Vater, der meistens schwieg und der sich bis heute an fast nichts erinnern kann. In meiner Familie gab es keine Familienfeste, keine Goldene Hochzeit, keine Einladung zum 80. Geburtstag.
Ihn habe der jüdische Großvater nie wieder in Ruhe gelassen, berichtet Peter Hass weiter. Und so habe er sich auf die Suche gemacht, nach dem letzten Juden in seiner Familie. In Archiven rekonstruiert seine Partnerin und er das Leben des Großvaters vor 1933, wiel dieses Leben sie mehr angezogen habe als sein Tod.

Er wollte, dass seine Cousinen und Cousins diesen Großvater anders kennenlernen. Daher habe er versucht, ihn in die Familie zurückzuholen. Dafür sucht er seine Generation auf – alle zwischen 40 und 50 – und bat sie vor die Kamera, zehn verstreut lebende Enkel.
Der dabei entstandene Film dokumentiert scheinbar unvereinbare Positionen, die „das Monströse erahnen lassen“, welches bis heute auf die Nachgeborenen wirkt.

Erzählt wird keine lineare Geschichte, der Film porträtiert seine Protagonisten weitgehend unkommentiert, indem er ihren Widerstand, die Widersprüche, ihre Einfälle wie ihre Vorstöße zuläßt.  Eine deutsche Familie beginnt offen über ihre Herkunft nachzudenken und gelangt zu verblüffenden Einsichten zu Deutschland und den Deutschen, ohne erneut die Einteilung in Opfer und Täter zu strapazieren. Es gelingt ihr, ein Stück Vater-Land für sich zurück zu gewinnen.
Der Film für die „ganze Familie“, der unbedingt zur Diskussion anregt wurde gefilmt von Peter Haas und Silvia Holzinger, die zugleich Regie, Schnitt und Produktion geleistet haben.
Zu sehen am Sonntag, 15. März im Filmtheater Capitol, 17.45 Uhr.

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