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22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Arzneimittelforscher tagten an der Philipps-Universität – Forschungspreise an Medizinisch-Pharmazeutische Chemiker aus Marburg

Marburg 20.03.2015 (wm/red) Rund 200 Teilnehmer aus den Gebieten der medizinischen Chemie, pharmazeutischen Chemie und Pharmakologie diskutierten vom 15. bis 18. März an der Philipps-Universität über die aktuelle Wirkstoffforschung im Kampf gegen Krebs, neurodegenerative Erkrankungen, Infektionen und Viruserkrankungen. Ein thematischer Schwerpunkt der Tagung befasste sich mit einer neuen Klasse von Wirkstoffen, die auf Ribonukleinsäure (RNA) basieren.
„Die Besonderheit der Tagungen dieser Fachgruppen besteht darin, dass sie den Austausch zwischen universitären und industriellen Forschern fördern“, erklärt der Marburger Professor für Pharmazeutische Chemie Gerhard Klebe, Experte für Wirkstoffdesign und Leiter der diesjährigen Tagung.

Der Innovationspreis der Fachgruppe Medizinische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Fachgruppe Pharmazeutische/Medizinische Chemie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft ist am 18. März auf der Tagung „Frontiers in Medicinal Chemistry“ in Marburg feierlich überreicht worden. In diesem Jahr ging der mit 5.000 Euro dotierte Preis an Marburger und Erlanger Nachwuchsforscher, die sich mit den pharmakologisch wichtigen G-Protein-gekoppelten Rezeptoren beschäftigen. Dies sind Proteine, die in der Zellmembran verankert sind und Signale ins Zellinnere weiterleiten.

Mit dem Preis werden herausragende wissenschaftliche Publikationen und Ergebnisse in der medizinisch-pharmazeutischen Chemie gewürdigt. Dr. Peter Kolb vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Philipps-Universität und Dr. Nuška Tschammer vom Emil-Fischer-Zentrum der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg wurden für ihre gemeinsame Forschungsarbeit ausgezeichnet, in der sie neue Hemmstoffe (Inhibitoren) von Chemokinrezeptoren gefunden haben. Diese gehören zu den G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, die Ansatzpunkte für mehr als ein Drittel aller Arzneimittel sind.

Die Forschungsergebnisse tragen dazu bei, dass schneller neue Wirkstoffe für diese Rezeptorengruppe entwickelt werden können.
Dr. Peter Kolb leitet eine Emmy Noether Nachwuchsgruppe am Institut für Pharmazeutische Chemie der Philipps-Universität. Er ist Vorsitzender des europäischen Forschungsnetzwerks „GLISTEN“ und gehört dem Marburger LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie sowie dem LOEWE-Schwerpunkt SynChemBio an. „Ich freue mich über die gemeinsame Auszeichnung mit Nuška Tschammer, denn damit wird auch unser Ansatz honoriert – das gezielte Wirkstoffdesign, bestehend aus computerbasierten Vorhersagen und anschließender Synthese und Testung von neuen Inhibitoren“, sagte Kolb anlässlich der Verleihung.

Darüber hinaus wurden erstmals drei herausragende Promotionen auf dem Gebiet der Medizinisch-Pharmazeutischen Chemie ausgezeichnet. Dr. Johannes Schiebel, der zur Zeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gerhard Klebe am Institut für Pharmazeutische Chemie an der Philipps-Universität forscht, wurde für seine an der Würzburger Universität durchgeführten Forschungsarbeiten geehrt. Er widmete sich der Verweildauer von Inhibitoren an bestimmten Zielenzymen.

Weitere Promotionspreise gingen an Dr. Christoph Nitsche von der Universität in Heidelberg, der wirksame Verbindungen zur möglichen Behandlung des Dengue-Fiebers entdeckt hat, und an Dr. Dominik Thimm von der Universität in Bonn, dessen Arbeit dazu beiträgt, die Funktion des G-Protein-gekoppelten Rezeptors 35 im menschlichen Körper zu erklären. Der Rezeptor spielt beispielsweise bei Gallen- und Lebererkrankungen eine Rolle.

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