Klinik am Ortenberg: ADHS im Vorschulalter am 25. März
Marburg 24.03.2015 (pm/red) Das Thema des ersten kinder- und jugendpsychiatrischen Nachmittags am UKGM Marburg im Jahr 2015 wird ADHS im Vorschulalter sein. Die Veranstaltung findet am kommenden Mittwoch, 25. März 2015, von 15 bis 18 Uhr am Ortenberg statt. Eingeladen sind insbesondere Ärzte, Psychotherapeuten, Psychologen, Erzieherinnen von Kindertagesstätten sowie Mitarbeiter auch aller anderen Institutionen, die Kinder betreuen.
Schon im Kindergarten- und Vorschulalter zeigen Kinder mit ADHS-Risikoverhalten häufig eine extensive, aber wenig intensive Exploration der Umwelt, wenig ausdauerndes Spielverhalten, sind häufiger in Konflikte mit anderen verwickelt und benötigen mehr Strukturierung durch Eltern und Erzieher. Oft haben sie Probleme mit Stillspielphasen, zeigen eine mangelnde Regeleinhaltung und erleben schon im Kindergarten erste Ablehnung durch Gleichaltrigen.
Problematisch sind oft auch eine verminderte Frustrationstoleranz und ein geringes Durchhaltevermögen. Aufgrund dieser Probleme kommt es häufiger zur Eskalation im häuslichen Bereich und / oder im Kindergarten und es besteht ein erhöhtes Risiko für emotionale Ablehnung, was wiederum sekundäre Probleme verstärkt.
Weil hier frühzeitige Identifikation von Risikokindern eine frühzeitige Intervention und Hilfe ermöglicht, sekundäre Probleme verhindert werden könnten und weil noch viele Fragen offen sind, sind ADHS-Risikoverhalten und die Entwicklung von Aufmerksamkeit und Selbstregulation im Vorschulalter ein Forschungsschwerpunkt der Klinik. Prof. Dr. Ursula Pauli-Pott stellt gemeinsam mit Susan Schloß die ersten Ergebnisse der Marburger, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten, Längsschnittstudie AUFMERKSAM vor, an der viele Kinder der Region mit ihren Eltern teilgenommen haben.
Und weil neben der Frage zu Ursachen, unterschiedlichen Entwicklungsverläufen, Prädiktoren und Subgruppen natürlich auch die Frage zu Therapiemöglichkeiten beantwortet werden sollte, referiert Prof. Dr. Manfred Döpfner von der Universität Köln zur angeleiteten Selbsthilfe für Eltern und Erzieher von Kindern mit ADHS. Prof. Döpfner hat verschiedene erfolgreiche Therapieprogramme für Kinder und Jugendliche mit ADHS entwickelt und in sehr vielen Studien deren Wirksamkeit nachgewiesen. Des Weiteren hat er große Studien durchgeführt für angeleitete Selbsthilfe für Eltern und Erzieher von Kindern mit ADHS und wird diese Programme ebenso wie die Studienergebnisse vorstellen.
Die Teilnahme an dem kinder- und jugendpsychiatrischen Nachmittag ist kostenfrei, Anmeldung ist nicht erforderlich.