Stadt Marburg wirbt seit Jahren für die Nutzung der Sonnenenergie
Marburgn 07.04.2015 (pm/red) Die aktuelle Entwicklung von Photovoltaik- und solarthermischen Anlagen in der Stadt Marburg hat Bürgermeister Franz Kahle mit weiteren Akteuren vorgestellt. Dazu gehört die Entwicklung im Bereich der Photovoltaik-Anlagen in Marburg. Neben der Klimaschutzbeauftragten Wiebke Lotz informierten der Sanierungsmanager der Stadt, Theo Pauli, der Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg, Rainer Kühne, Prof. Dr. Hans Ackermann von der Lokalen Agenda sowie Jan Stasik von der Firma Awasol. Marburg habe seit Beginn der Nutzung von Photovoltaik eine Ausnahmestellung, erläuterte der Bürgermeister.
Schon 1992 legten die Stadtwerke Marburg als einer der ersten deutschen Versorgungsbetriebe ein Programm auf, welches privat produzierten Strom vergütete, lange bevor das bundesweite Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Grundlage dafür schaffte, dass Photovoltaik überhaupt Eingang in die kommerzielle Stromnutzung nahm. Bei dem Ausbau der Photovoltaik (PV) ist in Marburg die 10 Megawatt-Grenze in Marburg dann vor zwei Jahren überschritten worden. Inzwischen sind in Marburg Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von fast 13 Megawatt/Peak installiert. Das bedeutet dass zu einer schönen Mittagsstunde in der Universitätsstadt etwa ein Drittel des in Marburg verbrauchten Stroms über die Photovoltaik erzeugt werden kann.
Die Zahlen von 2014 zeigten, so Kahle, dass der PV-Markt bundesweit stark eingebrochen sei. Viele Firmen mussten Insolvenz anmelden, da der Ausbau der Photovoltaik seitens der Bundesregierung stark abgebremst werde, so Kahle weiter. Gleichwohl sei der Zubau im Vergleich vor 10 Jahren auf hohem Niveau. Marburg lag deutlich über dem Bundestrend. „Daher ist es eine wichtige Arbeit, diese Solarbremse weiter aufzuheben, die Solarenergie intensiv in den Fokus zu nehmen und Potenziale verstärkt zu nutzen“, appellierte der Bürgermeister.
Im Vergleich mit anderen Städten läge Marburg gut im Rennen, was die langjährige positive Platzierung bei der bundesweiten Solarbundesliga zeige, machte Kahle deutlich. „In den letzten Jahren haben wir es immer unter die ersten 10 ähnlich großen Städte geschafft. In Hessen halten wir seit Jahren den ersten Platz bei den Städten vergleichbarer Größe“, so der Bürgermeister.
Viele Privatpersonen und Gewerbebetriebe nutzten bereits die Chance, einen Teil ihres Stroms selbst vom Dach billiger zu produzieren als ihn zu kaufen. Allein im letzten Jahr konnte trotz der schlechten Rahmenbedingungen in Marburg mehr als 1 Megawatt Leistung neu installiert werden, was unter anderem vielen städtischen Projekten, aber auch vielen einzelnen, privaten Akteuren und dem Handwerk zu verdanken ist, betonte der Bürgermeister. Insbesondere Privatpersonen mit kleineren Anlagen, aber auch mittlere Betriebe können mit der PV-Anlage nach wie vor gutes Geld verdienen, wenn man einen Teil des Stroms selbst verbrauche, betonte Kahle weiter.
Auch im Bereich Solarthermie sind in Marburg im letzten Jahr neue Anlagen gebaut werden, wurde berichtet. Das Förderprogramm Regenerative Energien der Universitätsstadt Marburg bezuschusst seit 2009 die Installation einer Solarthermieanlage mit bis zu 1.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden bis Oktober circa 180 Quadratmeter Kollektorflächen installiert. Insgesamt wurde mit dem Förderprogramm der Bau von über 1.600 Quadratmetern Kollektorfläche gefördert. Das entspricht rund 20 Prozent der insgesamt im Stadtgebiet vorhandenen Kollektorflächen.
Viele neue Entwicklungen im Bereich Photovoltaik und Solarthermie des lokalen Handwerks seien im Entstehen, unterstrich Kahle. Der Bürgermeister ermutigte deshalb abschließend, sich zu informieren. „Gerade kleinere PV-Anlagen auf dem Dach rechnen sich sehr gut“, betonte der Bürgermeister und machte deutlich: „Diese Investition ist dauerhaft und gleichzeitig ein wichtiger Schritt für die Energiewende.“
Ob das eigene Haus für Photovoltaik und Solarthermie geeignet ist, kann mit dem Marburger Solarkataster überprüft werden. Das Solarkataster ist unter www.marburg.de/solarkataster einsehbar. Auskunft über alle Fördermöglichkeiten erteilt Christoph Jacobi von den Stadtwerken Marburg unter: 06421 205-313