Urabstimmung im Sozial- und Erziehungsdienst steht bevor
Marburg 23.04.2015 (pm/red) Nach 5 Verhandlungsrunden im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst hat der kommunale Arbeitgeberverband sich nach wie vor einer Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst verweigert. Auf dieser Grundlade würden weitere Gespräche keinen Sinn bmachen, sagt der mittelhessische ver.di-Sekretär Jürgen Lauer. Die Gewerkschaft werde daher auch in Mittelhessen die Urabstimmung einleiten. Das „Arbeitgeberverhalten zwingt zur Urabstimmung“ teilt die Gewerkschaft mit.
In einem vorgelegten Papier des Arbeitgeberverbandes bleibt es bei der bisherigen Eingruppierung für Erzieherinnen in der „S 6“. Auch bei den Sozialarbeitern soll es keinerlei Verbesserungen geben. Lediglich für eine ganz kleine Gruppe von Erzieherinnen könnte nach Information von ver.di eine höhere Eingruppierung von rund 30 Euro monatlich erfolgen (Beschäftigte, die schwierige fachliche Tätigkeiten in einem pädagogischen Spezialgebiet ausführen). Kita-Leitungen von 40 bis unter 70 Plätzen sollen in der Endstufe sogar 10 Euro weniger erhalten.
In den vergangenen Wochen hatten Hunderte Erzieherinnen und Sozialarbeiter an Warnstreiks in etlichen Kommunen in Mittelhessen teilgenommen. Folge davon war die Schließung von 50 Kindertagesstätten von Dillenburg über Wetzlar und Gießen und in Marburg.
„Wir wollen nach wie vor eine Aufwertung der für die Gesellschaft geleisteten Tätigkeiten erreichen“, sagte Lauer. Wer sich dem verschließt, muss mit Arbeitskampf rechnen. Es liege an dem Arbeitgeberverband, seine Verweigerungshaltung aufzugeben. Die Solidarität bei den Erzieherinnen sei groß, sich jetzt für eine bessere Eingruppierung mit allen gewerkschaftlichen Mitteln einzusetzen.
Sobald die zuständigen Gremien in ver.di das Scheitern der Verhandlungen beschließen, werden in den Kitas, Betreuungseinrichtungen und Sozialdiensten bereits in der nächsten Woche Urabstimmungen durchgeführt. Bei einer Urabstimmung werden die ver.di-Mitglieder gefragt, ob sie für die Durchsetzung der Forderungen in einen unbefristeten Streik treten. Der ver.di-Sekretär ist sich sicher, dass hierzu das Votum eindeutig ausfallen wird.