Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Information von den Betroffenen: Multiple-Sklerose reißt Löcher in den Alltag

Infostand MS-SelbsthilfegruppeMarburg 07.06.2015 (pm/red) Ganz nach dem Motto des diesjährigen Welt-Multiple-Sklerose-Tages gestaltete die Multiple-Sklerose Selbsthilfegruppe Marburg-Biedenkopf ihre Infoaktion auf dem Gerhard-Jahn-Platz. Im Mittelpunkt stand die aktive Begegnung mit Passanten, um auf die Probleme im Alltag von chronisch Kranken und behinderten Menschen und die Arbeit der Selbsthilfegruppe im Landkreis aufmerksam zu machen. Der Infostand war dazu vielfältig mit Broschüren zu den Themen Multiple-Sklerose, Behinderung, Pflege, Erwerbunfähigkeitsrente, Teilhabeleistungen, Armutsbericht, barrierefreies Bauen, gemeinschaftliche Wohnformen bestückt. Daneben haben die Mitglieder der Gruppe Gewerbetreibende vor Ort, Banken und auch eine Krankenkasse aufgesucht, um den sonst abstrakten Anliegen ein Gesicht zu geben. Was nicht immer ganz einfach war, weil selbst die neueren Gebäude nicht barrierefrei zugänglich sind.

Multiple-Sklerose reißt Löcher in den Alltag, weil die Kräfte weniger werden, um den Ansprüchen im Beruf, in der Familie und im sonstigen Leben gerecht zu werden. Dazu gehört zuallererst eine schnelle Erschöpfbarkeit. Diese macht Vorhaben für den nächsten Tag unmöglich. Zur MS-Betroffenheit gehört, dass Schmerzen enge Grenzen setzen, weil Spastiken und Lähmungen den Bewegungsradius einengen, weil kognitive Defizite Planung und Kommunikation verringern, weil eine lebensbegleitende und unberechenbare Erkrankung die Psyche belastet. Multiple-Sklerose hat eben 1.000 und 1 Gesichter.

Aufgabe ist es die Löcher im Alltag nicht zu schwarzen Löchern werden zu lassen, die den MS-Betroffene als Mensch bedrohen, durch das Fortschreiten der MS zu verschlucken drohen. Und dazu braucht es mehr als nur die Medizin. Dazu braucht es Akzeptanz der entstehenden Defizite im persönlichen Umfeld und am Arbeitsplatz.

Um trotz MS ein so weit wie irgend möglich „normales“ Leben führen zu können brauche es eine Erwerbsunfähigkeitsrente, die über den momentan durchschnittlichen 613 Euro liegt. Es geht um bezahlbaren barrierefreien Wohnraum mit der notwendigen barrierefreien Infrastruktur. Eine bezahlbare barrierefreie Mobilität sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dazu müsse die Teilhabeleistung ohne Bedürftigkeitsprüfung gewährt werden, dazu brauche es Kranken und Pflegekassen, die die Bedürfnisse der Chronisch Kranken in den Mittelpunkt stellen.

„Inklusion ist ein Menschenrecht“, sagt Bernd Gökeler, der Gruppenleiter der MS SHG Marburg-Biedenkopf. „Aber sie muss gelebt, bedacht und bezahlt werden. Nur über Inklusion reden hilft wenig gegen die schwarzen Löcher im alltäglichen Leben mit MS.“

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