Marburg 12.06.2015 (pm/red) Eine Ausstellung mit dem Titel „Künstlerische Freiheit trotz alledem!“ im Landgrafenschloss Marburg zeigt charakteristische Beispiele aus dem Werk von Reinhard Schmidhagen. Der Spätexpressionist lebte ab 1940 in Marburg und starb am 8. Juli 1945 im Alter von nur 30 Jahren an den Folgen eines Lungenleidens. Er hinterließ ein umfangreiches und ausdrucksstarkes Werk. Bei der Eröffnung am Sonntag, 14. Juni – 11 Uhr, übernimmt Dr. Christoph Otterbeck, Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, die Einführung.

Reinhard Schmidhagen: Porträt einer Studentin, 1944, Öl, Kunstmuseum Bochum

Holzschnitten, Zeichnungen und Gemälde
Die Gemälde und Holzschnitte von Reinhard Schmidhagen zeugen von einer anhaltenden Auseinandersetzung mit der künstlerischen Freiheit der Moderne – auch in den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur. Nach einer Kur in der Schweiz und der dortigen Begegnung mit Exilantinnen und Exilanten zog Schmidhagen 1940 nach Marburg und begann das Studium der Kunstgeschichte bei Richard Hamann, Kunsthistoriker und Begründer des Bildarchivs Foto Marburg. Während seiner Marburger Zeit blieb Schmidhagen künstlerisch produktiv und hatte Kontakt zu Forschenden sowie Schriftstellerinnen und Schriftstellern in der Stadt.

Die Ausstellung zeigt anhand von 32 Kunstwerken charakteristische Beispiele von Schmidhagens Holzschnittkunst sowie gezeichnete und gemalte Porträts. Zusammen mit einer Auswahl von Dokumenten machen sie das Beziehungsnetzwerk sichtbar, in dem der Künstler in Marburg lebte. Die Ausstellung kann bis zum 16. August, besucht werden.

Landgrafenschloss Marburg, Kleiner Rittersaal
Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr