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Camp-Anlaufstelle für Flüchtlinge und Bürger in Marburg eröffnet

Camp-AnlaufstelleMarburg 22.07.2015 (pm/red). Im Rudert 2, direkt in der Nähe der Zelte der Flüchtlingserstaufnahme in Marburg-Cappel, hat die Stadt Marburg eine Camp-Anlaufstelle geschaffen, in der werktags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr Flüchtlinge, aber auch Bürgerinnen und Bürger, Beratung und Unterstützung erhalten können. Gleichzeitig ist der erste Stock im Gebäude der Praxis Klinik als Treffpunkt gedacht. Oberbürgermeister Egon Vaupel stellte das neue Angebot am Montag gemeinsam mit der städtischen Flüchtlingskoordinatorin Gudrun Fleck-Delnavaz, Ortsvorsteher Heinz Wahlers sowie gut 20 Beteiligten aus Stadtverwaltung, Praxis GmbH, Arbeit und Bildung, des Deutschen Roten Kreuzes, der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf und des Diakonischen Werkes sowie ehrenamtlichen Koordinatoren vor.

Bereits am Freitag hatte die Marburger Stadtverordnetenversammlung sich einstimmig dafür ausgesprochen, Ombudspersonen (möglichst mindestens eine Frau und einen Mann) für die Flüchtlinge des Zeltcamps in Cappel schnellstmöglich zu berufen. Als Ergänzung zur sozialen Anlaufstelle der Stadt sollen die Flüchtlinge so bei der Wahrnehmung ihrer Interessen unterstützt werden und ein eigenes Sprachrohr bekommen. Den Beschluss werden Stadt und Regierungspräsidium laut Oberbürgermeister jetzt gemeinsam umsetzen.

Vaupel erinnerte am Montag daran, dass die Stadt dem Hilferuf des Regierungspräsidiums Gießens selbstverständlich gefolgt sei, das bis im Oktober kurzfristig als Übergangslösung und Außenstelle ein Zelt-Camp in Marburg eingerichtet hat – als Puffer für die weiteren geplanten Erstanlaufstellen des Landes, die derzeit entstehen.

„Und wir wollen nicht nur die Infrastruktur stellen“, hob Vaupel hervor, „wenn wir das machen, dann wollen und müssen wir auch besondere Angebote schaffen, die unseren Marburger Standards für Flüchtlinge entsprechen.“ Der Oberbürgermeister dankte deshalb den Gesellschaftern der Praxis Klinik, welche die Räume auf 240 Quadratmetern für die Anlaufstelle zur Verfügung gestellt haben.

Noch über das Wochenende konnte die erste Etage dank vielfacher Hilfe unter anderem mit einer Teeküche und Spielzimmern sowie Möbeln für das Beratungsangebot eingerichtet werden. Damit die Flüchtlinge Kontakt mit ihrer Heimat aufnehmen können, kommen dort noch Internetzugänge zum Skypen hinzu. Das Camp selbst soll per Hot Spot mit einem WLAN-Zugang ausgestattet werden.

Das tägliche Alltagstraining von Praxis GmbH sowie Arbeit und Bildung für die Flüchtlinge beginnt im Rudert am Mittwoch, 22. Juli. „Um Stolperfallen in der deutschen Gesellschaft zu vermeiden“, so Fleck-Delnavaz. Dann startet dort auch das Beratungsangebot für Flüchtlinge und Anwohner/innen. Niedrigschwellige Sprachangebote kommen ab Montag, 27. Juli, hinzu. Vorgesehen sind täglich zwei Vormittagskurse und dreimal in der Woche ein Nachmittagsangebot.

Die Kinderbetreuung für 6- bis Elfjährige aus dem Camp steigt am Donnerstag, 23. Juli, zweimal in der Woche ein. Die Betreuungsgruppe sieht bis zu 20 Kinder vor, kann bei Bedarf aber aufgestockt werden. Die städtische Jugendförderung ist immer mit einer Fachkraft dabei und wird so jeweils zwei Ehrenamtliche begleiten.

Für weitere Angebote gibt es Hauptamtliche und geschulte ehrenamtliche Koordinatoren, die weitere Ehrenamtliche anleiten. Bisher sind unter den Freiwilligen vor allem Frauen, auch die Beteiligung von männlichen Helfern ist dringend gewünscht. Viele der Helfer beherrschen Fremdsprachen, in erster Linie wird noch Arabisch gebraucht. Interessierte können außerdem bei der Kleidersortierung und -verteilung sowie künftig auch bei der Essensausgabe im Camp helfen, für die DRK, Praxis GmbH, Integral und dem Verein Juko zusammenarbeiten. Für die Essensausgabe der Ehrenamtlichen werden diese noch geschult.

Für Mittwoch, 22. Juli, hat die Stadt ab 17 Uhr ins Bürgerhaus Cappel alle Menschen zu einer Veranstaltung eingeladen, die den Flüchtlingen des Camps helfen wollen.
Öffnungszeiten der Camp-Anlaufstelle, Im Rudert 2, ab sofort: Mo. bis Fr. 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr

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