Otto-Ubbelohde-Preis 2015 – Auszeichnung für Inge Eismann-Nolte, Wolfgang Achenbach und Arbeitskreis der Marburger GästeführerInnen
Marburg 24.07.2015 (pm/red) Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Ritter-Saal im Schloss in Biedenkopf bei der diesjährigen Verleihung des Otto-Ubbelohde-Preises des Landkreises, an der Brigitte Ubbelohde-Doering, die Großnichte des Künstlers zusammen mit dem Vorsitzenden der Otto-Ubbelohde-Stiftung, Ludwig Rinn, teilnahm. „Der höchste Kulturpreis des Kreises ist eine öffentliche Anerkennung und Würdigung des vielfältigen und interessanten, oft Beispiel gebenden Engagements von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Gruppen im Kulturbereich in unserem Kreis. Der Preis bietet uns als Landkreis die Möglichkeit, Frauen, Männer, Vereine und Gruppen sowie Initiativen auszuzeichnen, die sich in besonderer Weise kulturell engagiert oder aber sich durch ihre künstlerische Leistung hervorgetan haben“, betonte Landrätin Kirsten Fründt.
Nicht zuletzt solle der Preis natürlich auch Ansporn für die Preisträger sein, ihr Engagement fort zu setzen. „Als Kulturdezernentin habe ich schon die interessantesten Einblicke bekommen und ich staune immer wieder darüber, wie viele Initiativen, Vereine und Einzelpersonen mit großem Einsatz im Kulturbereich im Landkreis aktiv sind. Das spiegelt sich auch immer noch in den vielen und zum großen Teil sehr starken Bewerbungen für den Ubbelohde-Preis wider. Die Zahl von 54 Bewerbungen allein in diesem Jahr zeigt das Potenzial mehr als deutlich auf. Für Sie als Preisträger bedeutet das auch immer, dass Sie sich gegen stärkste Konkurrenz durchgesetzt haben“, so die Landrätin.
Der Festvortrag wurden von den Otto-Ubbelohde-Preisträgern aus dem Jahr 2013 gehalten, Eckhard Hofmann und Jürgen Homberger. Unter dem Titel „Tracht – Synonym für Heimat“ erläuterten die beiden unter anderem die Begriffe Heimat und Tracht und gingen schließlich auf zwei heimische Trachten ein, die von Birgit Hofmann und Irene Bonacker präsentiert wurden.
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von Silvia Salzbauer und David Schroeder. Der Berliner Opernsänger Schroeder verkörpert zurzeit in der Hauptstadtoper „Don Ottavio“ in der Oper „Don Giovanni“ von Mozart. Die Musikpädagogin Salzbauer aus Biedenkopf begleitete ihn am E-Piano. Sie begeisterten das Publikum.
Inge Eismann-Nolte ist auf sehr vielfältige Art und Weise kulturell aktiv, was die Jury sehr beeindruckte. So arbeitet sie als freischaffende Künstlerin, wirkte beim ersten Kunstspektakel als Mitausrichterin und Mitwirkende in Amöneburg und als mehrfache Teilnehmerin bei den Kunsttagen Marburg-Biedenkopf mit, engagiert sich im Vorstand des Kulturspektakelvereins Amöneburg und ist aktives Mitglied in der Backhausgemeinschaft Mardorf. Darüber hinaus wirkt sie im Arbeitskreis Dorfgeschichte Mardorf bei der Gestaltung der Sammelhefte mit sowie im Arbeitskreis Dorfentwicklung mit. Hervorzuheben ist ebenfalls besonders ihr Engagement in schulisch-künstlerischen Projekten an der Grundschule in Mardorf. Es geht ihr auch darum, dörfliche Kultur und Brauchtum sowie dörfliche Geschichte in den Fokus zu rücken. Schließlich bringt sie sich ehrenamtlich im Bürgerverein Mardorf zur Unterstützung alter Menschen ein.
„Für die Stadt Amöneburg ist sie sicherlich von großer Bedeutung, in ihrem Wohnort in Mardorf ist sie nicht nur ein wichtiger Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft, sondern ganz bestimmt ein unverzichtbarer Bestandteil“, so die Landrätin.
Wolfgang Achenbach wurde einmal bei einer Ausstellungseröffnung von jemandem als „Landschaftsjäger“ bezeichnet, als einer, der immer auf der Jagd nach schönen Landschaften ist. Zudem hat er sich als Jagdmaler einen Namen gemacht, insofern trifft der Begriff im doppelten Sinne auf ihn zu. Der große Verehrer von Monet befasst sich seit vielen Jahren mit der Landschaftsmalerei, vor allem mit Motiven aus dem ganzen Landkreis. Die Lahn mitsamt seinen Pappeln sind häufig von ihm gewählte Motive. Seine impressionistischen Arbeiten zeigen mal mehr oder weniger abstrakte Landschaften, deren Motive oft einen hohen Wiedererkennungseffekt haben. Aber auch Gärten, Seen und Flüsse spielen eine große Rolle, genauso wie auch die Wälder zu allen Jahreszeiten. „Er fängt die jeweiligen Jahres- und Tageszeiten sowie Stimmungen gekonnt mit seinen Bildern ein“, hob Landrätin Fründt hervor.
Der Arbeitskreis Marburger Gästeführerinnen und Gästeführer. Dank professioneller Schulungen, sorgfältiger individueller Vorbereitung und einem regelmäßigen Austausch bereiten die versierten Gästeführerinnen und Gästeführer die Marburger Historie nicht nur auf, sondern präsentieren diese auch anschaulich in der Praxis. Erst durch dieses Engagement erscheinen – oftmals unbekannte – geschichtliche Orte im rechten Licht, bleiben regionale Traditionen erhalten, werden Marburger Anekdoten weitererzählt und erwachen historische Figuren zum Leben. Dank passender Kostüme ist die Teilnahme an den Führungen für Gäste wie auch für Einheimische ein Erlebnis der besonderen Art, das von vielen genutzt wird. An den jährlich über 2.400 gebuchten Führungen nehmen über 42.000 Menschen teil. Das zeigt die Bedeutung und gleichzeitig die Verantwortung auf, die die Gästeführerinnen und Gästeführer in Marburg haben. Die Stadt Marburg könne stolz auf ihre Gästeführerinnen und Gästeführer sein, verdeutlichte Fründt.