Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Forderung der Marburger GRÜNEN: Stadtklima bei Innenverdichtung stärker berücksichtigen

Marburg 21.08.2015 (pm/red) Am 1. Juni 2015 wurden vom Fachdienst Bauen, Planen, Umwelt anlässlich des Runden Tisches „Preiswerter Wohnraum“ aktuelle Neubaustandorte der GeWoBau vorgestellt. Die Projekte wurden auch im Gestaltungs- und Denkmalbeiratbeirat besprochen. Bei einer Ortsbegehung haben sich Mitglieder von Fraktion und Vorstand der Marburger GRÜNEN einen Eindruck über die Vor- und Nachteile der geplanten Bebauung verschafft und artikulieren jetzt eine kritisch ablehnende Stellungnahme und machen dies in einer Pressemitteilung öffentlich.

Im Bereich des Erlenrings plant die GeWoBau 3 Gebäude mit bis zu 18 Wohnungen, die in den Lücken zwischen den Wohnhäusern errichtet werden sollen. In Weidenhausen-Süd sollen auf einem Parkplatz bis zu 16 Wohnungen neu gebaut werden. Beide Standorte würden zentral liegen und seien daher sehr gut geeignet, den dringenden Bedarf an barrierefreien und familiengerechten Wohnungen zu decken. Allerdings seien die geplanten Standorte am Erlenring und in Weidenhausen-Süd durch einen alten und wertvollen Baumbestand (Linden) geprägt.

Die Bäume am Erlenring würden nicht nur der Kühlung dienen, sondern seien auch stadtbildprägend. In Weidenhausen-Süd grenzen diese an eine Grünzone, die bei der Bebauung von Weidenhausen-Süd in den 1990er Jahren ganz bewusst erhalten blieb. Die zeigten sich enttäuscht, dass in der vorgestellten Planung der Baumbestand offensichtlich keine Berücksichtigung gefunden habe.

„Dies ist umso bedauerlicher, als die Stadtverordnetenversammlung noch in ihrer Juli-Sitzung beschlossen hat, dass die Anpassung an den Klimawandel zu einem wichtigen Ziel der Stadtentwicklung werden soll“, meint dazu der GRÜNE Stadtverordnete Uwe Volz.

So heiße es in dem Beschluss, dass die „Anpassung an die Folgen des Klimawandels … in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen (wird). Selbst wenn die CO2-Emissionen drastisch reduziert werden, ist mit zunehmenden Folgen des Klimawandels zu rechnen, an die es sich in den kommenden Jahren anzupassen gilt. Typische Folgen sind Hitzewellen, womit Dürregefahr und Gesundheitsgefährdungen verbunden sind, Starkregenereignisse und daraus resultierende Überflutungsgefahr.“

Hitzewellen, wie wir sie in den vergangenen Sommermonaten erlebt haben, führen vor allem in der stark verdichteten Innenstadt zu einer Kumulation von überhitzter und schadstoffbelasteter Luft. Umso wichtiger werde es, schattenspendende Grünbereiche zu erhalten und auszubauen, die durch ihre Verdunstung moderierende Kühlung verschaffen können. Besonders wichtig sei es diese Grünbereiche so zu vernetzen, dass Frischluftschneisen erhalten bleiben, die den Abtransport von Schadstoffen und die Zufuhr kühlerer Frischluft ermöglichen.

Zugleich wurde seitens der GRÜNEN betont, dass die Leitlinie „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“, also der Vorrang der Innenverdichtung vor der Neuerschließung im Außenbereiche als Grundsatz auch bei der Schaffung neuen Wohnraumes nach wie vor richtig und wichtig sei.

„In den letzten Wochen haben wir erlebt, dass Hitzewellen eine Belastung für die Menschen sind“, verdeutlicht Christian Schmidt vom Stadtvorstand der GRÜNEN. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Erwärmung werden stadtklimatische Aspekte immer wichtiger. „Wir brauchen da eine kluge Abwägung der Interessen“ so Christian Schmidt.

Bei den bisher bekannten Plänen haben die GRÜNEN starke Zweifel, ob diese den hohen Anforderungen genügen und wollen ihre Bedenken in die städtischen Gremien tragen.

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