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Landkreis plant Notunterkünfte für bis zu 1.000 weitere Flüchtlinge an drei Orten

Marburg 23.10.2015 (pm/red) Angesichts der weiter anhaltenden Zuwanderungszahlen bereitet sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf nun konkret auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge in Notunterkünften vor. „Wir gehen davon aus, dass auch unser Landkreis weitere Flüchtlinge im Rahmen einer Notunterbringung zu versorgen hat. Allerdings sind die Informationen hierzu vom Land Hessen und dem Regierungspräsidium spärlich, was jede Planung erschwert. Wir wollen aber auf möglichst alle Eventualitäten vorbereitet sein“, schildert Landrätin Kirsten Fründt die Lage. Klar sei lediglich, dass der Landkreis die Unterbringung weiterer 1.000 Menschen zu erwarten habe. Deshalb habe man sich seitens des Landkreises dazu entschlossen, mit einem Verwaltungsstab bereits jetzt interne Strukturen zu schaffen, um die Anforderungen an eine mögliche weitere Notunterbringung schon im Vorfeld und unter Einbeziehung aller relevanten Fachbereiche zu koordinieren.

Das Konzept des Kreises geht von etwa 1.000 Menschen an drei Standorten aus. In den Planungen wurden an mehreren Orten im Landkreis verschiedene Immobilien dahingehend geprüft, ob sie sich für die Notunterbringung von Flüchtlingen eignen. „Wir möchten eine solche Anzahl an Menschen nicht in einer einzigen großen Einrichtung unterbringen. Vor allem, weil wir ein vernünftiges Verhältnis zwischen der Einwohnerzahl der jeweiligen Stadt und Gemeinde und den zugewiesenen Flüchtlingen im Auge behalten wollen“, erläutert Fründt.

Einrichtungen in Kirchhain, Dautphetal-Dautphe und Weimar-Wenkbach
Das Konzept des Landkreises sieht vor, insbesondere die Nutzung von Schulsporthallen und Bürgerhäusern zu vermeiden. Geprüft wurden vielmehr drei Liegenschaften, an denen sich eine entsprechende Infrastruktur befindet und sich eine baldige Verfügbarkeit umsetzen lässt.
„Wir planen derzeit mit dem ehemaligen REWE-Markt in Kirchhain, dem Parkplatz der kreiseigenen Hinterlandhalle in Dautphetal-Dautphe sowie mit einem Gelände im Gewerbegebiet Weimar-Wenkbach“, konkretisierte die Landrätin. An allen drei Orten sollen winterfeste Leichtbauhallen zur Unterbringung der Flüchtlinge errichtet werden. Die dort bestehenden festen Gebäude wolle man als Sozialräume zur Betreuung der Menschen, beispielsweise für die Essensausgabe verwenden.

Die jeweiligen Spitzen der Städte und Gemeinden sind am Montag, 19.10., darüber informiert worden, dass die drei Standorte ab sofort nach und nach für eine Belegung vorbereitet werden. Dabei geht man derzeit von einer Belegung in Kirchhain mit etwa 400 Menschen, sowie in Dautphe und Wenkbach mit jeweils etwa 300 Menschen aus.
„Uns ist bewusst, dass mit der Stadt Kirchhain eine weitere Kommune im Ostkreis mit der Aufnahme von Flüchtlingen beansprucht wird. Allerdings sind dort, in der drittgrößten Stadt in unserem Landkreis, auch gute infrastrukturelle Voraussetzungen gegeben“, erläuterte Landrätin Fründt die Standortwahl. Darüber hinaus würden mit den beiden weiteren Standorten nun auch andere Teile des Landkreises in die Unterbringung einbezogen.
Angesichts der derzeitigen Informationslage sei allerdings nach wie vor unklar, ab wann diese Unterkünfte belegt werden müssen, wurde mitgeteilt.

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