Friedenspolitische Tagung in Zeiten zunehmender Kriegsrhetorik
Marburg 20.11.2015 (red) Nach den Terroranschlägen in Paris und anderen Orten macht sich in Deutschland eine zunehmende Kriegsrhetorik breit obwohl eigentlich unübersehbar ist, dass militärische Mittel und Kriegshandlungen ganz maßgeblich zu den Ursachen der aktuellen Flüchtlingskrise und des sich ausbreitenden Terrors gehören. Zu diesen brennend aktuellen Fragen bietet eine friedenpolitische Tagung mit dem Titel „Kommt der Krieg nach Europa?“ am 20. und 21. November im TTZ Gelegenheit vertiefender Information und Diskussionen in Marburg. „Wenn die Welt sicherer werden soll, dann kommt es darauf an, dass die deutsche Politik Verantwortung für friedliche Entwicklungsmöglichkeiten der Völker übernimmt und zivilen Konfliktlösungen und Kooperation den Vorrang gibt“, lautet eine Aussage des Veranstalterkreises, darunter der Marburger Friedensforscher Dr. Johannes M. Becker.
Die Tagung im TTZ beginnt am Freitagabend, 20. November 19 Uhr im TTZ. Nach der Begrüßung durch Pit Metz, DGB-Kreisvorsitzender, bietet der Marburger Politologe Prof. Dr. Frank Deppe den Eröffnungsvortrag. „Vom „Ende der Geschichte“ zur Herausbildung von Konturen einer neuen Weltordnung“.
Am Samstag, 21. November ab 10 Uhr referiert zunächst Dr. Gert Meyer, Marburg, zur momentan etwas in den Hintergrund gedrängten Ukraine-Krise: „Die Ukraine und Russland im der Entwicklung in Osteuropa“.
Um 11 Uhr gibt es ein weiteres Impulsreferat, worin die maßgebliche und oftmals fragwürdige Rolle von Medien bei verbreiteter (Kriegs-)Berichterstattung Thema wird. Prof. Dr. Jörg Becker aus Solingen spricht über „Leitmedien und Alpha-Journalisten – Propaganda in höherem Auftrag?“
Nach Arbeitsgruppen sind am Nachmittag ab 14 Uhr Prof. Dr. Norman Paech (ehemaliger MdB, Die Linke) und Willy Wimmer (ehemaliger MdB, CDU) Referenten auf dem Podium. „Kooperation statt Konfrontation – Aspekte einer Politik der gemeinsamen Sicherheit“ werden in Vorträgen und Plenumsdiskussion vertieft, Moderation PD Dr. Johannes Becker. Ab 16 Uhr ist eine abschließende Gesprächsrunde der Tagung zu „Perspektiven für eine friedenspolitische Arbeit“ vorgesehen.