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22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Zentrum für Flüchtlinge im Außenstadtteil Gisselberg eröffnet

Marburg 24.01.2016 (pm/red) Seit Montag, 18. Januar, stehen der Marburger Flüchtlingshilfe in Gisselberg neue und größere Räumlichkeiten zur Verfügung, meldet die Stadtverwaltung Marburg. In der sozialen Anlaufstelle bezeichnet als „Portal – Gisselberg | Zentrum für Flüchtlinge“  in der Gießener Straße 13 solle das Programm an ehrenamtlichen Angeboten erweitert werden, teilt die Stadt mit. Bereits im November wurde dort eine Kleiderkammer in Betrieb genommen. In den Gebäude hatte früher die EON, danach EAM, Betriebsräume betrieben. Als ein Baustein seitens der Stadt von einer einer gelebten Willkommenskultur zu einer Bleibekultur sei die neue Anlaufstelle in Gisselberg zu betrachten, erläuterte Oberbürgermeister Spies bei der Einweihung vor einigen Tagen.
Der Oberbürgermeister  lobte den unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz der MarburgerInnen und für die Hilfesuchenden. Etwa 1.500 Menschen würden sich ehrenamtlich engagieren, sagte der OB. Ohne sie wären die vielen Angebote der Stadt Marburg nicht möglich, hob das Stadtoberhaupt hervor. „Und das ist die absolute Grundlage für die Integration“, sagte Spies. „Und dafür sei Marburg ein hervorragendes Beispiel, betonten der Oberbürgermeister und Flüchtlingskoordinatorin Gudrun Fleck-Delnavaz, die die Angebote in Gisselberg vorstellte.

Laut Fleck-Delnavaz lebten zum Stichtag 31. Dezember in der Erstaufnahmeeinrichtung in Cappel, die vom Regierungspräsidium betrieben wird, 440 Menschen. Diese blieben bis zu einem halben Jahr, bis ihr Asylverfahren laufe. Zugewiesene Flüchtlinge, die die Erstaufnahme durchlaufen haben, lebten in Marburg etwa 480, die vornehmend dezentral wohnten. In Cappel hätten die bisherige Anlaufstelle, die nur ein Provisorium war, etwa 250 Menschen am Tag besucht, sagte sie.

Wie die Flüchtlingskoordinatorin weiter ausführte, bleiben die Angebote, die bisher in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flüchtlingscamp gemacht wurden und jetzt in Gisselberg angeboten werden, weiterhin bestehen. Angefangen bei Alphabetisierungskursen und Alltagstraining für Erwachsene mit Kinderbetreuung. Darüber hinaus erhalten Geflüchtete auf Wunsch eine Beratung für ihr laufendes Asylverfahren. Es steht ein Raum mit Computern zur Verfügung. Dort kann man mit Familie und Freunden skypen, die oft auf der ganzen Welt verteilt sind oder das Heimatland nicht verlassen haben. Weitere Angebote würden bis zum Frühjahr dazukommen, ehrenamtliche Mitarbeit der Gisselbergerinnen und Gisselberger sei ausdrücklich gewünscht, so Fleck-Delnavaz.

Die neue städtische Anlaufstelle bietet von Montag bis Freitag unter der Federführung der Stadt Marburg – umgesetzt durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hunderte von Ehrenamtlichen – zahlreiche Aktivitäten, die den Geflüchteten in ihrer Orientierung an einem völlig fremden Ort helfen.

Das „Portal – Gisselberg | Zentrum für Flüchtlinge“ auf dem ehemaligen EAM-Gelände, kann viele Angebote vorweisen: „Bis jetzt konnten beispielsweise nur Erwachsene Deutschunterricht erhalten. In Zukunft bekommen auch die im Camp lebenden Kinder regelmäßig Unterricht“, hob Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hervor. „Jeden Tag höre ich von neuen Ideen, wie wir die geflüchteten Menschen in unserer Stadt unterstützen können und dazu beitragen, dass sie sich bei uns willkommen fühlen und dass das Miteinander gut funktioniert“, so Spies weiter.

Vorrangig bekommen die Kinder durch Ehrenamtliche – darunter viele pensionierte Lehrerinnen und Lehrer – die deutsche Sprache vermittelt. Auch Fächer wie Mathematik und Erdkunde sind vorgesehen. Ein spezielles Angebot für Frauen soll es ebenfalls geben. Eine Hebamme und eine Gynäkologin nehmen in Kürze ihre Tätigkeit auf. Ein Spiele-, Kreativ- und Handarbeitsraum befinde sich im Aufbau, wird mitgeteilt.

Ein weiteres wichtiges Angebot sei die Hotline für alle Bürgerinnen und Bürger, betont die Stadtverwaltung. Diese ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr durch Ehrenamtliche betreut. Es werden dort alle Fragen rund um Flüchtlinge entgegengenommen, direkt beantwortet oder an die richtigen Stellen weitergeleitet. Zu erreichen ist die Hotline unter der Telefonnummer (06421) 201-2222.

Doch nicht nur den im Camp wohnenden Menschen steht das erweiterte Programm künftig zur Verfügung. Auch Flüchtlinge die bereits fest in Marburg leben – sogenannte zugewiesene Flüchtlinge – sind ab sofort eingeladen, dieses Angebot ebenfalls zu nutzen. Mehrfach am Tag fährt ein Bus vom Camp in Cappel nach Gisselberg und wieder zurück. Dieser Shuttle-Service kann bei Bedarf auch von Ehrenamtlichen genutzt werden.

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