Naturwissenschaften mal ganz anders: Mint-Stars im Chemikum
Marburg 26.01.2016 (pm/red) Im Mitmach-Labor Chemikum präsentierten Schülerinnen und Schüler Lieblingsexperimente. Kann ich meine Mikrowelle in einen Hochofen verwandeln? Wie stellt man einen silbernen Spiegel her? Was sagen Blutdruckwerte über meine Gesundheit aus? – Viele Fragen und Experimente aus der Welt der Naturwissenschaften mit direktem Alltagsbezug standen im Mittelpunkt des Projektes „MINT – Die Stars von Morgen“ im Chemikum Marburg. Die insgesamt 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes konnten sich an sechs Nachmittagen intensiv mit Themen aus den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) beschäftigen und in kleineren Gruppen selbständig spannende Versuche durchführen.
Mit einem abwechslungsreichen Programm möchte das Projekt „MINT – Die Stars von Morgen“ interessierten Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klassen von Real- und Gesamtschulen eine frühzeitige Berufsorientierung für MINT-Ausbildungsberufe bieten. Mitarbeiter des Unternehmens Provadis, Hessens größtem Bildungsdienstleister, hatten den 28-stündigen Workshop ab Oktober 2015 in Marburg organisiert und durchgeführt.
„Das Projekt ermöglicht den Schülern, außerhalb des Schulunterrichts frühzeitig erste Erfahrungen mit den MINT-Themen zu sammeln und dies anhand praktischer Inhalte“, fasst Jürgen Möller, Projektleiter bei Provadis, die Vorteile zusammen. Dipl.-Biologin Sabine Fahle, Dr. Ina Budde und Dr. Karl-Heinz Muth begleiteten die Jugendlichen bei ihren Versuchen und gaben viele Informationen über die MINT-Berufe. Andrea Tschirch organisierte die Anmeldungen und sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Zu dem Programm gehörte auch ein Besuch des Pharmaunternehmens CSL Behring in Marburg.
Von Hochöfen, Silberspiegeln, Blut und Asche-Schlangen
Auf der Abschlussveranstaltung am 22. Januar im Mitmach-Labor Chemikum in Marburg präsentierten die Jugendlichen ihren Eltern, Geschwistern, Freunden und Lehrern stolz ihre Lieblingsexperimente. An der Auswahl zeigte sich die thematische Breite des MINT-Projektes im Chemikum Marburg: So stellten Johanna Kutsch, Max Kareit und Natalia Lukaszewicz von der Gesamtschule Ebsdorfergrund, den Versuch Hochofen in der Mikrowelle vor, bei dem Eisenoxid durch Aktivkohle zu Eisen reduziert wird.
Marie Hormel, Dominik Becker (beide Sophie-von-Brabant-Schule) und Michel Rinke (Gesamtschule Niederwalgern) stellten eine alte Handwerkstechnik vor, mit der zum Beispiel Glas-Scheiben oder Christbaumkugeln versilbert werden können „Die Versuche sind faszinierend und werden in der Schule nicht gemacht“, erklärten die Schüler ihre Auswahl.
An der Station „Schlange des Pharao“ ließen Victoria Herbst und ihre Schulkameraden von der Burgwaldschule Frankenberg eine 35 cm lange Asche-Schlange durch Verbrennen von in Alkohol getränkten Hustenpastillen emporsteigen. An der Station Blutdruck und Blutkreislauf zeigte Sina Althaus (Sophie-von-Brabant-Schule) eindrucksvoll den Unterschied zwischen Ruhepuls und Belastungspuls mit einer Springseilvorführung.
Alle Teilnehmer der Burgwaldschule Frankenberg-Eder, der Gesamtschule Niederwalgern, der Sophie-von-Brabant-Schule in Marburg und der Gesamtschule Ebsdorfergrund nahmen außerdem unter Applaus ein Zertifikat über ihr freiwilliges Engagement und die Inhalte der Workshops in Empfang. Dieses Zertifikat können die SchülerInnen ihren Bewerbungsunterlagen um Ausbildungs- bzw. Praktikaplätze beifügen.
Hintergrundinformation
Auf Initiative des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums, wurde das Projekt „MINT- Die Stars von Morgen“ für Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren ins Leben gerufen. Umgesetzt werden die Veranstaltungsreihen von der Provadis, dem Fachkräfte-Entwickler der Industrie, in Kooperation mit den hessischen Science Centern an den verschiedenen Standorten.
Finanziert wird das Projekt seit 2012 vom Land Hessen unter Einsatz von Mitteln des Europäischen Sozialfonds und mit Mitteln der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Die individuelle Maßnahme ist im Rahmen der Berufsorientierung als schulische Veranstaltung anerkannt und umfasst mindestens 28 Zeitstunden.
Pro Schulhalbjahr findet eine Veranstaltungsreihe je Science Center statt, so dass im Jahr 2014 jeweils zwei bis drei Veranstaltungsreihen in Frankfurt bei der Experiminta, in Gießen im Mathematikum, in Marburg im Chemikum und in Kassel im Schülerforschungszentrum Nordhessen für insgesamt über 200 interessierte Schülerinnen und Schüler angeboten werden.
—>Weitere Informationen unter www.zukunft-erleben-mint.de