Ausstellung in der UB: Gedenken an Marburger Ökonomen Wilhelm Röpke
Marburg 31.01.2016 (pm/red) Wilhelm Röpke (1899-1966), Wirtschaftsprofessor an der Philipps-Universität Marburg, gehörte zu den einflussreichsten Ökonomen und Publizisten im Nachkriegsdeutschland. Als Berater von Konrad Adenauer und Ludwig Erhard flossen seine wirtschafts- und gesellschaftsliberalen Ideen auch in das Konzept der sozialen Marktwirtschaft ein. Am 12. Februar 2016 jährt sich zum 50. Mal der Todestag des Ökonomen. Die Philipps-Universität veranstaltet anlässlich seines 50. Todestages zwei Veranstaltungen zu Ehren Röpkes: eine Ausstellung und eine Vortragsveranstaltung.
Die von Studierenden des Marburger Fachbereichs Geschichte konzipierte Ausstellung „Wilhelm Röpke – Wissenschaftler und Homo politicus zwischen Marburg, Exil und Nachkriegszeit“ gibt dem wissenschaftlichen und intellektuellen Schaffen Röpkes Raum. Die Ausstellung wird mit einem Vortrag von Professor Dr. Helge Peukert (Universität Erfurt) eröffnet. Zu sehen sein wird die Ausstellung bis zum 16. Mai 2016 von Montag bis Sonntag, 8 bis 24 Uhr.
Das Marburger Centre for Institutional Economics (MACIE) des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften ehrt Röpke mit einer Vortragsveranstaltung. Im Rahmen des MACIE-Gesprächs „Wilhelm Röpke, der Ökonom“ sprechen Professor Dr. Nils Goldschmidt (Universität Siegen), Professor Dr. Wolfgang Kerber und Professorin Dr. Elisabeth Schulte (beide Philipps-Universität).
Beide Veranstaltungen werden von der Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung sowie der Marburger Gesellschaft für Ordnungsfragen der Wirtschaft unterstützt und vom Wilhelm-Röpke-Institut mitgestaltet.
Wilhelm Röpke studierte zwischen 1919 und 1921 an der Philipps-Universität Marburg. Dort wurde er promoviert und 1922 habilitiert. Nach Stationen in Jena, Graz und den USA folgte Röpke 1929 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Politische Ökonomie in Marburg. Bereits vor 1933 warnte er vor dem aufsteigenden Nationalsozialismus und war auch im Anschluss politisch aktiv. Wenige Wochen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde Röpke von seinem Amt beurlaubt. Kurze Zeit später floh er ins Exil – zunächst nach Istanbul, später nach Genf.
Seine Vorstellungen einer liberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung flossen nach 1945 in das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft ein. Der Ökonom und Homo politicus Wilhelm Röpke war in den Nachkriegsjahrzehnten ein international respektierter Wissenschaftler und politischer Berater.
Ausstellung „Wilhelm Röpke – Wissenschaftler und Homo politicus zwischen Marburg, Exil und Nachkriegszeit“
Eröffnung Donnerstag, 4. Februar – 19 Uhr, im Kanada-Saal der Zentralen Universitätsbibliothek, Wilhelm-Röpke-Straße 4
Vortrag „Wilhelm Röpke, der Ökonom“
Freitag, 12. Februar – 17 Uhr, im Vortragsraum Universitätsbibliothek, Wilhelm-Röpke-Straße 4