Marburg 03.02.2016 (pm/red) Möglichkeiten für gutes Älterwerden vor Ort verändern sich und bedürfen der aktiven Gestaltung. Dabei kommt dem Engagement vieler – der Kommunen, der Dienstleister, der
freiwillig Engagierten – eine hohe Bedeutung zu. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe des Landkreises und der Stadt Marburg stellen ExpertInnen Gestaltungsmöglichkeiten für eine bedürfnisorientierte Altenhilfe zur Diskussion.

Die Zukunft der Pflege liegt im Quartier
Donnerstag, 17.März – 17:30 – 19:00 Uhr
Dr. h.c. Jürgen Gohde, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA)
Das Quartier, das Dorf oder der Stadtteil ist der Ort, an dem man sich zuhause fühlt und in dem die meisten Menschen alt werden möchten. Diesen Lebensraum gilt es für alle Generationen so zu gestalten, dass Menschen – auch bei Hilfe- und Pflegebedarf – in Selbstbestimmung und Würde alt werden können. Der Referent zeigt anhand von Praxisbeispielen auf, welche strukturellen Rahmenbedingungen erforderlich sind, damit Pflege im Quartier gelingen kann.

Bürgerengagement vor Ort
Donnerstag, 14.April, 17:30 – 19:00 Uhr
Prof. Dr. Margret Müller, Marilena von Köppen, Frankfurt University of Applied Sciences
Viele engagierte Mitbürger/innen finden sich, um hilfsbedürftige Menschen und ihre pflegenden Angehörigen im Alltag zu unterstützen. Oft ist dieses kontinuierliche und verlässliche Engagement
ausschlaggebend dafür, dass auch Ältere mit Unterstützungsbedarf selbstständig leben können. Die Referentinnen gehen der Frage nach, wovon es abhängt, dass Menschen sich engagieren und wie Nachhaltigkeit im freiwilligen Engagement gesichert werden kann. Ergebnisse des Modellprojekts „Leben und Altwerden in Amöneburg-Mardorf und Umgebung“ (2012-2016) werden vorgestellt.

Sorge und Mitverantwortung in der Kommune
Donnerstag, 12.Mai, 19:30 – 21:00 Uhr
Prof. Dr. Thomas Klie, Evangelische Hochschule Freiburg
In Zukunft wird es darum gehen, in Pflege und Sorge familiäre, bürgerschaftliche und professionelle Unterstützung miteinander zu verbinden. Solche „Hilfe-Mix“-Strukturen müssen vor Ort, in den
Kommunen, entwickelt und realisiert werden. Das Pflegestärkungsgesetz III will die kommunale Rolle bei der Sicherung von Sorge und Pflege verbessern und neue Spielregeln für das Zusammenwirken von
Sozialversicherungen und Kommunen erproben. Der 7. Altenbericht der Bundesregierung zeigt aus verschiedenen Perspektiven die (neue) Rolle der Kommunen für ein gutes Älterwerden vor Ort auf. Ziel ist es, kommunale Fördermöglichkeiten für selbstständige Lebensführung Älterer sowie aktives Altern in Selbst- und Mitverantwortung auszubauen.

Thomas Klie ist Leiter der Sachverständigenkommission Bürgerschaftliches Engagement und Mitglied der 7. Altenberichtskommission.

Veranstaltungsort ist jeweils das Landratsamt (Tagungsgebäude EG, barrierefreier Zugang) Im Lichtenholz 60, 35037 Marburg-Cappel