Lesung mit Anke Stelling „Bodentiefe Fenster“
Marburg 04.02.2016 (pm/red) Aus ihrem neuen Roman „Bodentiefe Fenster“ liest Anke Stelling am Dienstag, 9. Februar, im Cafe Trauma. Von den 68er-Müttern im Aufbruch hat eine Töchtergeneration den Auftrag erhalten, die Welt zu verbessern das Waldsterben und die Aufrüstung zu stoppen, ein Zimmer für sich allein zu haben, gemeinsam stark zu sein. Diesen Auftrag kann Sandra nicht vergessen. Mit vierzig Jahren und als Mutter zweier Kinder ist aus ihr eine Art Kassandra vom Prenzlauer Berg geworden. Sie sieht, dass die Ideale der Elterngeneration im Alltag verloren gehen, auf dem Spielplatz versanden, im Plenum der Hausgemeinschaft ad absurdum geführt werden.
Alles auszusprechen, ist offenbar keine Lösung, weggehen kann sie jedoch auch nicht, außerdem genießt sie ihre Privilegien. Sie feiert die Kindergeburtstage wie früher, wie Pippi Langstrumpf, doch der Kern der Utopie ist nicht mehr da. Und die bodentiefen Fenster machen den Alltag allzu durchsichtig. Am Ende von Anke Stellings Roman, der in schöner Sprache Bitterböses erzählt, geht es ins Müttergenesungswerk: „Damit Mama wieder lacht.“
Anke Stelling, geboren 1971 in Ulm, aufgewachsen in Stuttgart und Berlin, studierte in Leipzig und lebt heute mit Mann und drei Kindern in Berlin. Sie arbeitet als Prosa- und Drehbuchautorin.
Anke Stelling „Bodentiefe Fenster“, Roman
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2015
erschienen 2015 im Verbrecher Verlag (Berlin)
249 Seiten , Hardcover, 19 Euro
ISBN 978-3-95732-081-0
Lesung mit Anke Stelling „Bodentiefe Fenster“
Dienstag, 9.Februar – 20 Uhr
Cafe Trauma im G-Werk, Afföllerwiesen 3A
Eintritt an der Abendkasse 5,- € und 3,- € ermäßigt