Arbeit und Bildung e.V. als familienfreundlicher Betrieb
Marburg 15.02.2016 (pm/red) „Wir waren nicht nur der erste Sozialbetrieb in Hessen, der in Berlin das Siegel als familienfreundlicher Betrieb verliehen bekam, wir haben uns in all den Jahren auch immer weiter bemüht und können nun auf eine neue Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeitregelung stolz sein“, so Rainer Dolle für die Leitung des Marburger Vereines an seine Belegschaft.
Über zwei Jahre hatte eine Arbeitsgruppe „Familienfreundlicher Betrieb“ über freizügige Arbeitszeit diskutiert und hat nun mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung über „Zeitwertkonten“ verabredet. „Hier hat uns insbesondere die eigenen Erfahrung mit pflegebedürftigen Eltern geprägt, aber auch Verlängerung der Elternzeit, längere Auszeiten oder Sabbaticals, um einmal in sich zu gehen und Abstand vom Berufsleben zu bekommen. Das haben wir jetzt hinbekommen,“
erläuterte Dolle.
Da 74 Prozent der Belegschaft nur Teilzeit arbeiten, können sie durch Aufstockung für eine begrenzte Zeit oder durch Mehrarbeit im Rahmen eines vollen Vertrages mehrere Monate bezahlter Arbeitszeit erwirtschaften, die der Betrieb ihnen dann im Bedarfsfall, auch wenn dies 20 Jahre später ist, wieder auszahlt, wie z.B. beim unerwarteten Eintritt des Pflegefalles von Angehörigen. Die Kolleginnen und Kollegen können dann zu Hause bleiben und sich um ihren familiären Notfall kümmern, erhalten in dieser Zeit aber die Weiterzahlung ihres Lohnes, den sie ja vorher auch erwirtschaftet haben.
Sollten sie zu einem andern Betrieb wechseln, können sie dieses Zeitwertkonto mitnehmen oder aber bei der Deutschen Rentenversicherung bunkern, die dies ebenso auf Geheiß dann auszahlen muss.
Damit erweiterte die Firma ihre familienfreundliche Haltung neben den Regelungen, die im Verein schon sehr geschätzt wurden: Vertrauensarbeitszeit (keine Stechuhr), Home-Office-Lösungen (zu Hause arbeiten können), Reduzierung oder Erhöhung von Arbeitszeiten nach Bedarf, Finanzierung von Hilfsmitteln, um außerhalb des Büros zu arbeiten (Laptops usw.), Hilfe beim Finden von Handwerkerdiensten über betriebseigenen Angebote, Kinderbetreuungsbörsen bei Krankheit sowie Fortbildungs-Freistellung.
„Wenn wir schon keine Spitzenlöhne zahlen können in unserer Branche, dann können wir wenigstens eine Kultur des Arbeitens schaffen, die die Mitarbeitenden hier im Hause zu schätzen wissen,“ so Dolle abschließend.