Marburger Kinder- und Jugendpsychiatrischer Nachmittag zu „Migration und psychische Störungen“
Marburg 10.03.2016 (pm/red) Der erste Kinder- und Jugendpsychiatrische Nachmittag im Jahr 2016 des UKGM widmet sich dem Thema Migration und psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Für eine gute Diagnostik und Therapie sind interkulturelle Kenntnisse und Kompetenzen, Kenntnisse über Besonderheiten bzw. Unterschiede von Erziehungsstilen in Migrantenfamilien sowie deren Gesundheits- und Krankheitskonzepte wichtig. Dafür solle der Kinder- und Jugendpsychiatrische Nachmittag einen Beitrag leisten, teilt das Uniklinikum mit.
Auch wenn klar sei, dass es nicht gelingen kann, verallgemeinernd für alle Familien mit Migrationshintergrund Patentlösungen anzubieten (aufgrund der großen Heterogenität im Hinblick auf Herkunftsländer, innerethnische Gruppierungen, Variationen im Hinblick auf Bildung und Haushaltseinkommen etc.) soll doch informiert und sensibilisiert werden für das Thema Migration und psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Die Kenntnisse und Kompetenzen der westlichen erziehungspsychologischen/kinder- und jugendpsychiatrischen Forschung und deren Annahmen sind nicht automatisch auf Familien mit Zuwanderungsgeschichte übertragbar.
Des Weiteren werden Identitätsformen bei Jugendlichen in Zuwandererfamilien Thema sein, sowie daraus abzuleitende Konsequenzen für eine patienten- und ressourcenorientierte Therapie. Ich freue mich, mit Privatdozent Dr. Wöckel und Prof. Dr. Schepker wieder zwei ausgewiesene Experten als Referenten gewonnen zu haben und auf die anregenden Diskussionen.
Eingeladen sind insbesondere ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, ErzieherInnen von Kindertagesstätten sowie MitarbeiterInnen auch aller anderen Institutionen, die Kinder und Jugendliche betreuen.
Veranstaltungsort ist der Hörsaal des Zentrums für Psychische Gesundheit, Rudolf-Bultmann-Straße 8, in Marburg