Marburg 14.03.2016 (pm/red) Am 19. März findet in diesem Jahr der „Equal Pay Day“ statt. An diesem Tag wird auf die geschlechtsspezifische Lohnlücke hingewiesen. Laut Statistischem Bundesamt erhalten Frauen in Deutschland 22 Prozent weniger Lohn als Männer. Der prozentuale Unterschied bildet sich aus dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen. Auf Basis von 1,9 Millionen Beschäftigten aus allen Branchen und Berufen wurde errechnet, dass der Bruttostundenlohn von Frauen 2014 bei 15,83 Euro lag, während Männer auf 20,20 Euro kamen. Der 19. März markiert den Tag, bis zu dem Frauen 2016 in symbolischem Sinne umsonst arbeiten müssen, während Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden.
Der diesjährige Equal Pay Day steht unter dem Motto „Was ist meine Arbeit wert?“ im Hinblick auf „Berufe mit Zukunft“. In frauendominierten Branchen, zum Beispiel im Bereich sozialer Dienstleistungen, fallen die Gehälter deutlich niedriger aus, obwohl Betreuung und Pflege zukunftsorientierte Berufe sind. Gleichzeitig fehlen in anderen, eher technisch-orientierten Zukunftsbranchen weibliche Fachkräfte. Hauptanliegen des Equal Pay Day 2016 sind demnach:

Mehr Wertschätzung sozialer Dienstleistungen, vor allem mit einer entsprechenden Bezahlung sowie die Förderung der Berufswahl unabhängig von Rollenbildern oder Barrieren wie beispielsweise der Vereinbarkeit von Familie und Karriere.

Die Schließung der Lohnlücke ist nicht nur eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit,  sondern sie ist wesentlich für die Sicherung von Fachkräften und für eine zukunftsfähige ökonomische Entwicklung des Landes.

Die letzten Tarifverhandlungen im Sozial-und Erziehungsdienst haben gezeigt, wie mühsam die Aufwertung sozialer Berufe ist. Eine Ursache ist sicher, dass Tarifrunden wie die des Kita-Streiks keinen ökonomischen Schaden bei den Unternehmen auslösen, sondern die Eltern die Leidtragenden waren. Dennoch sollte die Aufwertung der Arbeit im sozialen Bereich für die Träger der Einrichtungen von Interesse sein, da ansonsten der Fachkräftemangel weiter ansteigt und den Bürgerinnen und Bürgern keine ausreichenden Sozialdienstleistungen zu Verfügung stehen.

Taschen mit dem Aufdruck: „Equal Pay Day“ erhalten Sie gegen eine Spende im Gleichberechtigungsreferat Marburg, im Rathaus 3. Stock.

—>weitere Informationen online www.equalpayday.de