10. SchulKinoWochen Hessen locken mehr als 62.000 SchülerInnen ins Kino
Marburg 29.3.2016 (pm/red) SchulKinoWochen sind seit Jahren fester Bestandteil der Filmbildung an Marburger Schulen. In diesem Jahr fanden Sie in hessischen Kinos vom 7. bis 18. März statt. 62.156 Schülerinnen und Schüler nahmen an der zehnten Ausgabe der SchulKinoWochen teil. Damit wurde die Rekordbesucherzahl von 2015 um rund 100 übertroffen. In 80 hessischen Kinos sahen die Schülerinnen und Schüler in 632 Vorstellungen 100 verschiedene Filme. Ein großer Erfolg für das Projekt von Vision Kino – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz und die Kooperationspartner Deutsches Filminstitut und Hessisches Film- und Kinobüro. Zur Auswahl standen in diesem Jahr beim Jubiläums Film Paket die Höhepunkte der vergangenen zehn Jahre, Filme zum Fokus „Kamera und Licht“ sowie moderne Kinofilme und Klassiker zu unterrichtsrelevanten Themenschwerpunkten.
Bei den SchulKinoWochen Hessen kamen SchülerInnen aller Schulformen und Altersstufen in den Genuss echter Kinoerlebnisse. Für viele der Jüngsten ist das Kinoerlebnis etwas ganz Neues, beobachtete Projektleiterin Sabine Imhof, denn viele Kinder seien zuvor noch nie im Kino gewesen: „Wenn plötzlich der Raum dunkel wird und die Leinwand zu leuchten beginnt, ist das für sie ganz faszinierend. Manche rennen nach vorne, um die Bilder zu berühren oder stellen im Anschluss die aufgeregte Frage: ‚War das echt oder nur gespielt?’“. Den Unterschied zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu erkennen, sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Medien- und Filmkompetenz.
Pädagogisches Begleitmaterial und Veranstaltungen mit Filmschaffenden und -pädagogen unterstützten die LehrerInnen bei der Vor- und Nachbereitung im Unterricht. Bei 59 Sonderveranstaltungen stellten sich teils prominente Gäste aus Regie, Produktion oder Schauspiel der Diskussion mit den Kindern und Jugendlichen. Gesprochen wurde über Inhalte, Produktion und Hintergründe der vorgeführten Filme. So erzählte zur Eröffnung der SchulKinoWochen die Kamerafrau Bella Halben fast 500 jungen Besucherinnen und Besuchern von den Dreharbeiten am Set von Das Tagebuch der Anne Frank (D 2016, Regie: Hans Steinbichler).
In Bad Hersfeld, Hanau und Schlüchtern lernten Jugendliche von Regisseur Tali Barde, was filmischer Schnitt und unser Augenzwinkern gemeinsam haben und wie sein Thriller For No Eyes Only (D 2013) aus einer Schul-AG heraus entstand. Denn in diesem Jahr regt der Themenschwerpunkt „Kamera & Licht“ besonders zur Reflexion über Ästhetik und Produktion von Filmen an. Gezeigt wurden auch Klassiker wie Die unendliche Geschichte (D, US 1984, Regie: Wolfgang Peterson) und F.W. Murnaus Faust – eine deutsche Filmsage (D 1926).
Neben dem Filmprogramm verankern die SchulKinoWochen mit der Workshopreihe „Film Mobil“, Tagesworkshops der Reihe „Praxis Filmvermittlung“ und mit der Fortbildungsreihe „Filmsehen – Filmverstehen“ das Thema Filmbildung auch langfristig an Schulen. Viele Lehrkräfte nutzten einführende und vertiefende Seminare zur Analyse des filmischen Erzählens und erweiterten dabei ihr Repertoire für den Unterricht.
Der größte Teil der Veranstaltungsreihe „Filmsehen – Filmverstehen“ findet noch bis Juni 2016 statt und ist weiterhin buchbar. Bisher gab es Fortbildungen in Darmstadt und Gießen. Für zwei Veranstaltungen in Marburg werden die Anmeldungen unter 069 961220-681 oder Hessen@schulkinowochen.de entgegengenommen. Aktuelle Informationen gibt es auch auf der Facebook-Seite des Projektes.
Die SchulKinoWochen sind ein Projekt von Vision Kino gGmbH – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz. Vision Kino ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der „Kino macht Schule“ GbR, bestehend aus dem Verband der Filmverleiher, dem Verein HDF Kino, der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit. Die Schirmherrschaft über Vision Kino hat Bundespräsident Joachim Gauck übernommen.