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AStA Marburg unterstützt Kutschera-Absage des Präsidiums der Philipps-Universität

Prof. Ulrich KutscheraMarburg 15.4.2016 (red / pm) Der Allgemeine Studierendenausschuss der Philipps-Universität hat sich angesichts der anhaltenden Debatte in Marburg um die Ausladung des Evolutionsbiologen Prof. Dr. Ulrich Kutschera als Referent der Veranstaltungsreihe Studium Generale zu einer schriflichen Stellungnahme und Postionierung in dem Streit veranlasst. Die Pressemitteilung findet sich überschrieben mit  „Wissenschaftlicher Diskurs statt Diffamierung und Verschwörungstheorie“. Ob und wie weit der AStA in seinen Ausführungen und Einzelaussagen einen zielführenden Beitrag tatsächlich leistet, bleibt den LeserInnen überlassen. das Marburger. veröffentlicht nachstehend die AStA-Verlautbarung unverändert:

Angesichts der Debatte der letzten Wochen um den (scheinbar von ihm selbst) abgesagten Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Kutschera, ist es uns als Allgemeiner Studierendenausschuss ein Anliegen zur Versachlichung der Debatte beizutragen. Wenn Prof. Dr. Kutschera behauptet, dass die Frauenbeauftragten der Philipps-Universität Vorschriften machen würden, wer an der Philipps-Univsität sprechen dürfe und vor allem, wer nicht – zeigt sich eins: Absolute Unkenntnis der organisatorischen Abläufe innerhalb der Universität.

Konstantin Korn, studentischer Senator erklärt: „Im Senat der Universität wurden, im Tagesordnungspunkt „Mitteilungen des Präsidiums und Fragen an das Präsidium“ lediglich zwei Fragen zum Studium Generale gestellt: 1. Warum zur Vortragsreihe keine Forscherinnen eingeladen wurden? 2. Warum Prof. Dr. Kutschera eingeladen wurde, obwohl er in der Öffentlichkeit mehrfach behauptete: „Eine Frau müsse jung sein, gut aussehen und kochen können.“ Ebenso bezeichnete er die Geschlechterforschung als Krebsgeschwür und setzte sie mit religiösem Fanatismus gleich.

Während dieses Tagesordnungspunktes werden vom Senat keine Entscheidungen getroffen. Die Frauenbeauftragte hat mit ihren Fragen lediglich die Debatte angestoßen und das Präsidium, sowie den Fachbereich Biologie, dazu aufgefordert, sich über diese Einladung noch einmal Gedanken zu machen.

Es kann also keinesfalls die Rede davon sein, dass die Frauenbeauftragte die Entscheidung, dass Prof. Dr. Kutschera nicht an der Philipps-Universität sprechen darf gefällt hätte.

Im Anschluss an die entsprechende Sitzung des Senats wurde im Präsidium beschlossen, dass Prof. Dr. Rensing aufgerfordert wird Prof. Dr. Kutschera auszuladen. „Wenn Prof. Dr. Kutschera nun behauptet, dass sein Vortrag von der Frauenbeauftragten verboten worden sei, verdreht er die Fakten“ erklärt Christine Möller, Finanzvorstand des Allgemeinen Studierendenausschusses. „Es muss verwundern, dass Prof. Dr. Kutschera es mit Tatsachen nicht allzu genau nimmt, obwohl er doch sonst darauf besteht, die Debatte sachlich und auf Fakten basierend zu führen“, so Christine Möller weiter.

Immer wieder finden wir die Aufforderung nach einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Evolutionsbiologie und den Thesen Kutscheras. Wie soll so eine Auseinandersetzung aber stattfinden, wenn (feministische) Gender-Forscherinnen immer wieder beleidigt, lächerlich gemacht und als ideologisch verblendet diffamiert werden? Wie Annette Henninger, geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Gender-Studies und feministische Zukunftsforschung deutlich macht, gibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Richtilinien für die Art und Weise redlicher wissenschaftlicher Auseinandersetzung vor.

Die Einhaltung dieser Kriterien lässt Prof. Dr. Kutschera vermissen. „Wir fordern ihn auf, zum Argument zurück zu kehren. Eine Debatte kann gern scharf geführt werden, aber eben über das scharfe Argument und nicht über Diffamierung, das Aufbauen von Scheinargumenten und das Andeuten einer feministischen Verschwörung“ so Moan Zimmermann, Vizepräsident des 51. Studierendenparlaments.

„Weiterhin ist unerheblich, ob der Vortrag zur Evolutionsbiologie wirklich frei von der Debatte über Geschlechterforschung und seinen Ansichten zu Geschlechterkonstrukten bleibt“ führt Maria Hagen, Referentin für Hochschulpolitik des AStA Marburg, fort. „Seine menschenverachtenden Kommentare machen die Debatte über die Beschneidung der Meinungsfreiheit überflüssig. Jemandem, der offensichtlich diskriminierend gegenüber verschiedenen Menschengruppen handelt und diese zu tiefst diffamiert, dem darf und sollte keine Plattform an Hochschulen geboten werden.“
Der AStA Marburg unterstützt daher die Positionierung des Präsidiums der Philipps-Universität.

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