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Öffentliche Bücherei für Kinder im Familienzentrum Gedankenspiel eröffnet

Stefanie Lambrecht, Fachdienstleiterin der Kinderbetreuung, überzeugte sich zusammen mit den kleinen Eric und Lara von der Qualität, der zur Verfügung stehenden Bücher. Foto Heiko Krause

Stefanie Lambrecht, Fachdienstleiterin der Kinderbetreuung, überzeugte sich zusammen mit den kleinen Eric und Lara von der Qualität, der zur Verfügung stehenden Bücher.
Foto Heiko Krause

Marburg 27.4.2016 (pm/red) Im Familienzentrum Gedankenspiel in Wehrda gibt es jetzt eine öffentliche Bücherei für Kinder. Rund 1.000 Bücher für Ein- bis Sechsjährige stehen zum Ausleihen bereit. Die Bücherei hat montags von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr, mittwochs von 16 Uhr bis 16.45 Uhr und donnerstags von 8.30 Uhr bis 9.30 Uhr geöffnet. Am Freitag eröffneten Leiterin Dr. Mara Meske und Stefanie Lambrecht, Fachdienstleiterin der Kinderbetreuung der Stadt Marburg, zusammen mit allen Beteiligten, sowie den Kindern und ihren Eltern, feierlich die Bücherei. „Wir feiern heute ein großes Ereignis, auch wenn es nur ein kleiner Raum ist“, freute sich Meske. „Die Bücherei ist ein wichtiger Baustein für unseren Schwerpunkt Sprachförderung.“
„Dass Sie das den Kindern ermöglichen, ist etwas ganz Großes“, lobte Lambrecht. Das Konzept der Bücherei passe hervorragend zu dem Familienzentrum als Betreuungs- und vor allem Bildungsort. Neben der großen Bedeutung für die Sprachförderung, so Lambrecht weiter, würden Bücher den Kindern in spannenden, lustigen und traurigen, und manchmal auch unheimlichen Geschichten ermöglichen, ihre eigene Welt zu erfahren. „Und das ist ganz wichtig im Entwicklungsprozess.“

Meske  erinnerte daran, dass sich die Kindertagesstätte Gedankenspiel seit Ende 2012 zu einem Familienzentrum mit vielfältigen Angeboten für die ganze Familie entwickelt hat. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachkräften, Eltern und Ehrenamtlichen organisieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise drei wöchentlich stattfindende Eltern-Kind-Gruppen, ein tägliches Beratungsangebot sowie regelmäßige Musik- und Bewegungsaktivitäten. Von Anfang an war klar, dass neben Natur, Bewegung und Musik auch der Schwerpunkt Sprache ein wichtiger Baustein des Konzepts werden sollte.

Im April 2013 begann Maria Fübbeker-Keßler ihre Arbeit als Sprachförderkraft im Familienzentrum. Sie fördert seitdem an zwei bis drei Tagen die Woche Kinder, die Sprachauffälligkeiten oder geringe beziehungsweise keine Deutschkenntnisse haben. Zusätzlich steht sie als erfahrene Fachkraft Eltern und den Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Für ihre Arbeit musste kurzfristig ein Raum gefunden werden. Durch die tatkräftige Unterstützung der Vorsitzenden des Fördervereins, Jessica Mühlhans, konnte der ehemalige Schlafraum entsprechend umgestaltet werden: Sie hat diesen Raum neu tapeziert und gestrichen. Dank einer Spende der Sparkasse Marburg-Biedenkopf schaffte der Förderverein neue Regale an, die der heimische Schreiner Heuser exakt für den kleinen Raum anfertigte.

Seit Frühjahr 2013 bereichern ehrenamtliche Vorlesepatinnen und Vorlesepaten den Alltag. Jede Kita-Gruppe erhält einmal in der Woche Besuch eines festen Vorlesepaten, der mit Zeit und in gemütlicher Atmosphäre interessierten Kindern vorliest. Diese Seniorinnen und Senioren wohnen im Stadtteil und treffen sich zum Austausch regelmäßig mit einer Fachkraft aus dem Familienzentrum und der Buchhändlerin Antje Tietz, um sich über neue Kinderliteratur auszutauschen. Dabei kommen immer wieder auch neue gemeinsame Aktionen heraus. Zu den beliebtesten zählen bisher das gemeinsame Vorlesen mit verschiedenen Rollen für Kinder und Eltern zum Welttag des Buches und die Vorführung eines Bilderbuchkinos mit Laptop und Beamer für das gesamte Familienzentrum.

 Gleich nach der Eröffnung nahmen die Kinder ihre Bücherei in Beschlag. Foto Heiko Krause

Da das Familienzentrum den örtlichen Familien Zugang zu den gesammelten Kinderbüchern ermöglichen möchte, entstand der Wunsch nach einer öffentlichen Bücherei innerhalb des Hauses. Antje Tietz von der Buchhandlung LeseZeichen hat dafür sofort ihre Hilfe angeboten und eine Struktur mit Kategorien entwickelt. Ehrenamtlich hat sie alle Bücher gesichtet, geordnet und einsortiert. Zudem unterstützt sie weiterhin den Ausbau der Bücherei. Die Berufspraktikantinnen und insbesondere die beiden Familienpatinnen Jessica Mühlhans und Lucie Skružná haben für alle Bücher Ausleihkarten erstellt, diese an den Büchern befestigt und alle Titel digital registriert, um die Suche nach einem bestimmten Buch zu erleichtern.

Familienpatinnen und Familienpaten stellen im Familienzentrum Gedankenspiel ein wichtiges Bindeglied zwischen Einrichtung, Elternschaft und Stadtteil dar. Sie unterstützen die Fachkräfte bei Familienaktionen und der Elternbeteiligung. Sie sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Familien im Haus und zugleich ein wichtiger Motor. Als geringfügig Beschäftigte sind sie bei der Universitätsstadt Marburg angestellt und werden durch pädagogisch, psychologisch wie auch interkulturell orientierte Fortbildungen geschult, um sich fachlich und persönlich weiterentwickeln zu können. Auch die Pflege und der Ausbau der Bücherei sind ohne die Familienpatinnen und –paten kaum vorstellbar.

Derzeit besteht die Bücherei aus rund 1.000 Büchern für Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren. Die Ausleihfrist für die Bücher beträgt maximal 14 Tage. Jedes Kind kann zwei Bücher gleichzeitig ausleihen. Nach und nach soll der Bestand erweitert werden, wobei der Platz in der Bücherei begrenzt ist. Sobald der geplante Anbau realisiert ist, wird auch die Bücherei einen angemessenen Raum bekommen und Platz für Fachbücher und ausleihbare Brett- und Familienspiele bieten.

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