Baumpfadwanderung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald am Frauenberg
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Marburg 3.5.2016 Gastbeitrag von Johannes Linn. Am Sonntag, 24.April, wurde vom Kreisverband Marburg-Biedenkopf der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald eine Baumpfadwanderung am Frauenberg nahe Marburg angeboten. Vom Parkplatz der Gaststätte „Zur Burgruine“ ging es um 10 Uhr unter Führung von Förster R. Hellwig und Professor Werner über die Fichtestraße Richtung Waldrand, wo man auf das Hinweisschild „Baum-Lehr-Pfad Am Wittstrauch“ stößt. Circa 30 Baumarten, häufig die sogenannten Bäume des Jahres, sind dort lebendig und ganzer Größe zu bewundern und finden sich auf farbigen Hinweisschildern beschrieben.
Vogelkirsche, Rosskastanie, Wildbirne, Waldkiefer, Traubeneiche, Weißtanne, Bergahorn, Sommerlinde und seit 2016 die Winterlinde sind einige der wunderbaren Baumarten, die man hier auf wenigen 100 Metern kennenlernen kann. Wer weiß schon, daß das Trojanische Pferd aus Ahornholz gebaut wurde? Und dass Kurfürst Clemens August das Auflesen der Früchte der Wildbirne im Wald verbot, um seine Jagdtiere bei Laune zu halten? Denn Schalenwild, Hasen und Fasane fressen die Früchte gern.
Im zweiten Teil der Wanderung wurde ein großes Hinweisschild zur Biologie der Stieleiche eingeweiht. In einer Dissertation aus dem Jahr 2000 wurde herausgefunden, dass Stieleichen durch Inzucht belastet sein können, was zur vermehrten Anfälligkeit für Krankheiten führen kann. Auf dieser Versuchsfläche wurden viele verschiedene europäische Herkünfte begründet, so dass eine hohe genetische Vielfalt entstehen kann. Auch wird gehofft, daß sich später Rekombinationen der Stieleichen entwickeln, die resistent gegen Mehltau-Befall sind, einen Pilz, der die Blätter zum vorzeitigen Absterben bringen kann.
Man erreicht diese Fläche, wenn man die Fichtestraße Richtung eines Feldweges verläßt mit herrlichem Blick Richtung Amöneburg.
Interessierte, denen der Walderhalt wichtig ist, können Mitglied bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Kreisverband Marburg-Biedenkopf werden.
—>Auf der Webseite finden sich nähere Angaben
—>Interessierte LeserInnen finden Info auf der Webseite von Prof. Dr. Dietrich Werner