Ebola-Impfstoff: Phase-I-Studie vielversprechend getestet
Marburg 4.5.2016 wm/RED) Die klinische Phase-I-Prüfung eines potenziellen Impfstoffs gegen das gefürchtete Ebola-Virus konnte an vier Standorten in Afrika und Europa erfolgreich abgeschlossen werden. Die getestete Vakzine „rVSV-ZEBOV“ hat sich als sicherer Impfstoff erwiesen, der eine anhaltende Bildung von Antikörpern gegen das Virus auslöst. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler veröffentlichten ihre Resultate im Fachblatt „New England Journal of Medicine“.
Marburger Institut für Virologie beteiligte sich an Tests eines Vakzins
„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass der neue Impfstoff das Potenzial hat, in möglichen zukünftigen Ebola-Ausbrüchen eingesetzt zu werden“, erklärt Professor Dr. Stephan Becker vom Institut für Virologie der Philipps-Universität, an dem die Immunantwort der Studienteilnehmer untersucht wurde.
Die Antikörper gegen das Virus waren noch nach sechs Monaten nachweisbar. „Damit sollte eine einmalige Impfung nachhaltig gegen Ebola schützen können“, sagt Professorin Dr. Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die Infektionsmedizinerin, die für das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung tätig ist, hat die Studie in Hamburg geleitet. Insgesamt wurden 158 freiwillige gesunde Erwachsene untersucht, neben Hamburg an den Standorten Genf (Schweiz), in Lambaréné (Gabun) und in Kilifi (Kenia).
„Die Nebenwirkungen sind moderat und so, wie man es bei Lebendimpfungen erwartet“, konstatiert Professor Peter Kremsner vom Universitätsklinikum Tübingen; Kremsner hat die Studie in Gabun geleitet.
Die beteiligten Wissenschaftler sind Teilnehmer von VEBCON, eines von der WHO gegründeten Experten-Konsortiums, dessen Ziel die rasche und koordinierte klinische Testung der Ebola-Vakzine in Afrika ist. Nach wie vor wird ein Impfstoff dringend benötigt, denn die aktuelle Ebola-Epidemie ist noch nicht vollends besiegt und weitere Ausbrüche in der Zukunft können nicht ausgeschlossen werden.