viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Einblicke in das inklusive Kunstprojekt ‚Sehreise‘

Kattrin Luchs, links, künstlerische Leiterin des Projekts 'Sehreise', erklärt die Entstehung von Bildern. bei der Eröffnung der Ausstellung des inklusiven Kunst-Projektes „Sehreise“ . Foto nn

Kattrin Luchs, links, künstlerische Leiterin des Projekts ‚Sehreise‘, erklärt die Entstehung von Bildern bei der Eröffnung der Ausstellung des inklusiven Kunst-Projektes „Sehreise“ . Foto nn

Marburg 15.6.2016 (pm/red) Eine 25 jährige Teilnehmerin steht vor ihrem Bild, das sie an einem der Workshops im Rahmen des Kunstprojekts ‚Sehreise‘ gemalt hat. Sie erzählt freudig den interessierten Gästen der Abschluss-Vernissage, was es für sie bedeutet: „Ich war wütend. Ich möchte so gern ein Kind haben, darf das aber nicht, weil ich behindert bin. Dabei hätte ich so gern eine eigene Wohnung mit einem Freund und einer Katze. Mein Bild zeigt einen Vogel, der mit meiner Wut davonfliegt.“  Seit Juli 2015 haben sich 35 Erwachsene mit und ohne Behinderung aus Marburg in unterschiedlichen Workshops künstlerisch betätigt. Mittels Malerei, Plastik, Druck und kreativem Schreiben beschäftigten sie sich mit ihrer eigenen Lebenswelt, mit Träumen, Hoffnungen und Ängsten.

Sehreise 2So entstanden zahlreiche sehr persönliche Werke, die aus dem Leben erzählen. Ein gemeinschaftlich erstelltes Gemälde auf Groß-Leinwand bekam den Titel „Ich baue mir ein Haus, da wohnt die Seele drin“. Neben der Arbeit im Atelier gab es auch Exkursionen im Landkreis, um Eindrücke von Natur und Sehenswürdigkeiten gleichermaßen erlebbar zu machen und sie künstlerisch umzusetzen.
Eine Besucherin der Vernissage gab zu, dass die Kunstwerke „erstaunlich gelungen“ sind, eine andere fühlte sich bei dieser Bemerkung „eiskalt erwischt“ und fragte sich, warum man es behinderten Menschen nicht zutraut, Kunstwerke zu erstellen. „Ich denke, es sind Hemmungen, die einem diese Grenzen im Kopf vorgeben. Ein solches Projekt wie die Sehreise ist daher sehr sinnvoll, damit man sich von solchen Vorurteilen ein Stück weit befreien kann.“

Ein Film, der im Auftrag von Aktion Mensch von dem Köllner Adnan Hodzic projektbegleitend gedreht wurde, zeigte die Idee und die künstlerischen Aktivitäten der Gruppe und sorgte für Begeisterung aller Beteiligten.  Projektleiterin Yvonne Grünthal macht deutlich, dass durch die Ausstellung, den Katalog sowie den Film Achtung und Respekt für die künstlerische Leistung der Teilnehmenden geschaffen wird. Auch die künstlerische Leiterin Kattrin Luchs stimmt dem zu und betont, wie wertvoll diese Erfahrung für die Menschen ist. Pressemeldung Arbeit und Bildung e.V. Seite 2 von 2

Die Ausstellung läuft bis September im Mehrgenerationenhaus (Lutherischer Kirchhof 3) und kann Montag bis Donnerstag von 9 – 12 Uhr und 15 – 17 Uhr besichtigt werden.

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