Hagen-Mosaik – Liebevoll gestaltete Abschieds-Ausstellung zum Atelier Sharchen
Marburg 17.6.2016 – Am 12. Juni fand die besondere Kunsta(u)ktion der Marburger Mosaik-Künstlerin Sharchen Hagen in der Ketzerbach 25 statt. Die Zukunftspläne der in der Region und auch darüber hinaus etablierten und renommierten Künstlerin umfassen das Projekt ein mobiles Kunst-Atelier ins Leben zu rufen weswegen es zunächst mal heißt Abschied zu nehmen von ihrem Atelier Sharchen.
Die eigentliche Ausstellung: Großer entdeckungsreicher Raum auf kleinem Platz
Marburg, 16.06.2016 – Was man auf dem Parkplatz über dem Tegut bestaunen durfte war zwar kein allzu großes aber dafür sehr liebevoll gestaltetes und durchgeplantes Ausstellungs -und Auktionsprojekt. Die Ausstellung wurde links zum Eingang des eigentlichen Atelíers aufgebaut, wobei es auf dem kleinen Raum trotzdem eine Menge zu tun und zu entdecken gab. Wenn ich Sie mal auf einen imaginären Rundgang einladen darf.
Auf der rechten Seite gab es die „Mal mit Mosaik“-Ecke für die, die sich selbst mal kreativ mit Mosaik-Teilchen austoben wollten, indem man diese auf Plättchen nach Lust und Laune befestigen konnte. Zu meinem Erstaunen gelang selbst einem absoluten Amateur wie mir ein Exponat zu schaffen, das mir das befriedigende Gefühl gab ein kleines Kunstwerk geschaffen zu haben. Nunja, zumindest war ich recht stolz darauf.
Daneben befanden sich ein Großbildschirm und Prospektständer. Info satt zu Sharchen Hagens künstlerischen Schaffen als auch dem Projekt ‚Bilder-Kiosk‘ .
Während ich Sie weiterführe, stellen Sie sich doch bitte die musikalische Untermalung vor, die von zwei Freundinnen von Frau Hagen durch Keyboard und Flöte geleistet gestellt wurden. Garniert wurde das ganze noch durch die Erzählkunst von Philipp Layer, der dort ebenfalls mit interessanten und geistreichen Erzählungen zur Verfügung stand. Diese verschiedenen Elemente konvergierten zweifelsohne zu einer sehr gemütlichen und anregenden Atmosphäre.
Während ich mich nun weiter nach links bewege in der Ausstellung erblicke ich einen Stand mit Frau Hagens beeindruckenden Mosaik-Werken. Diese reichen von skurrilen und interessanten kugelförmigen Mosaik-Werken über mit Mosaik verzierte Stühle und Lampen bis hin zu wellenförmigen Mosaik-Werken, die man im Übrigen auch im Marburger Aqua Mar bewundern kann.
Highlight war, dass viele der Kunstwerke zur Versteigerung offen standen. Die beiden Versteigerungs-„Phasen“ fanden jeweils um 13 Uhr und um 14 Uhr statt und werden lebendig und die Werke erläuternd Julius Nestor verwirklicht. Am Buffet daneben wurden alle mit vielen Leckereien versorgt; unter anderem Sushi, Baguettes und Käsespießchen. Die letzte Station war ein kleiner Flohmarkt, zwar ohne Frau Hagens Kunst aber mit dennoch vielen praktischen Kleinigkeiten, die man mitnehmen konnte. Achja, stellen Sie sich bitte vor wie man während des Rundgangs an der langen Wand vorbeiläuft die ebenfalls verschönert wurde durch viele von Frau Hagens Kunstwerken, darunter nicht nur Ihre Mosaik-Kunst. Schließlich gehört zu ihrem künstlerischen Repertoire noch mehr: u.a. Fotografie und Malerei mit Öl/Acryl/Tusche.
Stilbegründerin in der Mosaik-Kunst
Frau Hagen kann mit Recht als Stilbegründerin bezeichnet werden. Sie kommt aus einer Familie die schon immer kunstbegabt war, weswegen dort Kunst stets als etwas gewöhnliches gesehen und selten gewürdigt wurde. Die Würdigung für ihr kreatives Schaffen in den letzten 16 Jahren professioneller Tätigkeit ist dabei definitiv verdient. Sie hat erkannt, dass sich Kunst nicht nur einsetzen lässt um durch ästhetische Aufschönerung des öffentlichen Raumes ein neues und besseres Lebensgefühl hervorzurufen sondern auch für das befriedigende Erlebnis sich einem eigenen inneren Dialog zu stellen und damit sogar eine therapeutische Wirkung möglich zu machen.
Dies ist einer der Gründe warum es Frau Hagen wichtig ist, Menschen mit Kunst in Verbindung zu bringen, wobei die eigentliche Praxis des künstlerischen Schaffens im Vordergrund steht. Ich mutmaße, dass dies ihr größter Antrieb ist aus ihrem festen Standort in Marburg herauszubrechen und ihr Vorhaben eines mobilen Atelíers durchzusetzen. Es war eine anregende und bereichernde Veranstaltung, die einen glücklicherweise nicht nur mit Wehmut zurücklässt sondern auch mit einer Menge Neugier auf ihre kommenden Projekte wie dem mobilen Atelíer. Daniel Schulze