Brexit schadet Teilen der Wirtschaft im IHK-Bezirk Kassel-Marburg
Marburg 8.7.2016 (pm/red) Hauptgeschäftsführerin Sybille von Obernitz zu den Ergebnissen: „Die Entscheidung im Vereinten Königreich über einen Austritt aus der Europäischen Union schadet auf Dauer auch Unternehmen in Nordhessen und Marburg. Das zeigen die Ergebnisse unserer Blitzumfrage. Die Unternehmen der IHK-Umfrage exportieren weniger nach Großbritannien, wollen ihre Investitionen und Beschäftigungspläne auf der Insel zurückfahren und fürchten mehr Handelshemmnisse. Die politische und rechtliche Unsicherheit führt bereits in der Übergangszeit bei 26,4 Prozent der Unternehmen zu sinkenden Ausfuhren nach Großbritannien.
Nach einem vollzogenen Austritt rechnen sogar 51,9 Prozent der Unternehmen mit geringeren Lieferungen zu unserem drittwichtigsten Exportpartner. Ferner beabsichtigt mehr als jedes vierte Unternehmen weniger auf der Insel zu investieren. Große Probleme sehen die Unternehmen in Wechselkursrisiken, in zusätzlicher Bürokratie und bei rechtlichen Unterschieden. Daher ist es aus Sicht der IHK Kassel-Marburg wichtig, dass die Verhandlungspartner die richtige Balance finden zwischen guten zukünftigen Handelsbeziehungen mit Großbritannien und einem weiterhin funktionierenden Binnenmarkt.
Damit das gelingt, könne es keine Rosinenpickerei geben, meint man bei der IHK. Durch den Brexit werde deutlich, wie wichtig die Errungenschaft des einheitlichen EU-Binnenmarkts für deutsche Unternehmen sei. Die IHK Kassel-Marburg werde für ihre Mitgliedsunternehmen zielgerichtete Angebote bereitstellen, um sie bestmöglich bei Fragen zu Konsequenzen aus dem Brexit für ihre Geschäftstätigkeit in Großbritannien zu beraten.