L´art pour l´art am Bauzaun in der Biegenstraße – Kunststudierende gestalten Werbebanner als Kunstwerk
Marburg 12.7.2016 (yb) Zu übersehen ist es kaum, Marburgs längstes Kunstwerk entlang der Fassade des Ernst-von-Hülsen-Hauses. Im Zuge der voranschreitenden Innensanierung des Kunstmuseums Marburg hat Stabsstelle „Fundraising und Alumni-Service“ der Philipps-Universität in Kooperation mit dem Kunstmuseum Marburg und dem Institut für Bildende Kunst eine pfiffige und visuell reizvolle Schaustelle geschaffen. Es wurde Zeit für einen Bauzaun. Über die gesamte Vorderfront des Museums und entlang des Seiteneingangs in der Wolff-Straße erstreckt sich das „längste Kunstwerk Marburgs“. Zahlreiche Zaunelemente finden sich bespannt mit buntem Mesh-Bannern, die Bildausschnitte und Andeutungen von Kunstwerken zeigen.
Ziel des Zaunes ist es, die Baustelle zu schützen und gleichzeitig Passanten neugierig auf die Wiedereröffnung des KunstMuseums zu machen, die für das Frühjahr 2018 geplant ist. Die Bauzaunbanner wurden von Studierenden des Instituts für Bildende Kunst in einem Seminar – geleitet von der Graphikerin Linda Horn – entworfen. Die einzelnen Bauzaun-Elemente zeigen Ausschnitte von Kunstwerken der bisherigen Sammlungen. Dazu gehören Werke von von Paul Klee und Wassily Kandinsky. Die avantgardistischen Kunstwerke der neuen Sammlung Eitel werden auf ungewöhnliche Art lediglich angedeutet. So stellt ein Dolch die eingeritzten, mit Löchern versehenen Werke namens „Concetto Spaziale“ des Künstlers Lucio Fontana dar. Ein wildes Durcheinander von Nägeln weist auf die „Nagelsymphonie“ von Günther Uecker hin.
Der Bauzaun soll nicht zuletzt auf die Spendenkampagne „Kunst braucht Raum“ zugunsten der Innensanierung aufmerksam machen. Denn die Kosten für die Innensanierung hat die Philipps-Universität zu tragen. Ein erklecklicher Teil von 1,25 Millionen Euro müssen mit Spenden aufgebracht werden. Das bisherige bürgerschaftliche Engagement könne sich sehen lassen, wird von der Fundraising-Stelle mitgeteilt. Der aktuelle Spendenstand beträgt 610.000 Euro.
Wer das Museum unterstützen möchte, kann dies durch eine Spende oder Raumpatenschaft tun – oder durch eine eigene Spendenaktion.
Sternbald-Fotografien Hartwig Bambey