Nur Bares ist Wahres? Was Urlauber bei der Reisekasse beachten sollten
Marburg 13.7.2016 (pm/red) Während in Ägypten Bargeld an erster Stelle steht, kommt man in Skandinavien ohne Kreditkarte nicht weit: Wer jetzt in den Sommerurlaub startet, sollte auch an die richtige Reisekasse denken. Was dabei zu beachten ist, erläutert Lars Leonhardt, Leiter der Commerzbank Marburg.
Nur wenig Bargeld mitnehmen
Bargeld sollte nur den Bedarf der ersten ein, zwei Tage decken, anschließend können Urlauber sich vor Ort mit der Landeswährung versorgen, sofern dies nötig ist. „In der Regel erhält man vor Ort im Reiseland den günstigeren Wechselkurs“, so Leonhardt. Ein Umtausch vor der Reise von Euro in die jeweilige Landeswährung lohnt daher in den seltensten Fällen.
Die richtige Karte einsetzen
Meist wird die Girokarte zum Abheben von Bargeld eingesetzt, weil dies kostengünstiger ist als mit einer Kreditkarte. Die Kreditkarte wird zum bargeldlosen Zahlen eingesetzt – beim Einkaufen oder im Restaurant. Statt mehrerer kleiner Beträge sollte besser einmalig ein großer Betrag abgehoben werden, dies spart Gebühren. „Am besten hebt man auch nicht direkt am Flughafen Geld ab, denn hier fallen oft hohe Gebühren an. Günstiger ist es meist, zuerst in den Urlaubsort zu fahren und sich dort Geld zu besorgen“, empfiehlt Leonhardt. Über die Sprachauswahl am Geldautomat können Verständnisschwierigkeiten und damit unerwünschte Eingaben vermieden werden.
Girokarten funktionieren nicht in allen Reiseländern, überdies sind sie mit Tages- und Wochenlimits versehen. „Urlauber lassen daher vor Reisebeginn am besten von ihrer Bank überprüfen, ob ihre Karte im Reiseland eingesetzt werden kann und ob eingestellte Limite angepasst werden müssen“, sagt Leonhardt. Die Geheimzahlen (PIN) für seine Karten prägt man sich am besten gut ein. Auf keinen Fall dürfen sie schriftlich festgehalten oder im Handy gespeichert werden.
Beim Geldabheben die Landeswährung wählen
An vielen Geldautomaten wird bei der Abhebung in Landeswährung angeboten, den Auszahlbetrag direkt in Euro auszuweisen. Dabei wird im Display neben dem Betrag in
Landeswährung auch gleich der Betrag in Euro angezeigt, was viele Reisende als angenehm empfinden. Allerdings sei hierbei Vorsicht geboten, meint der Filialdirektor: „Oft erfolgt die Umrechnung zu einem für den Reisenden ungünstigen Umrechnungskurs und enthält zudem zusätzlich auch noch eine Provision.“ Bei einer Abbuchung in Landeswährung dagegen rechnet die Kartengesellschaft zum gängigen Umrechnungskurs ab. Daher sollte man beim Abheben von Bargeld an Geldautomaten im Ausland immer die Landeswährung wählen.
An Sicherheit denken
Bargeld wird während eines Urlaubs – wenn möglich – am sichersten im Hotelsafe aufbewahrt. Bei sich trägt man nur kleine Summen, am besten nah am Körper, etwa in einem Brustgurt oder in einer Gürteltasche. „Die verschiedenen Zahlungsmittel Girokarte, Kreditkarte und Bargeld sollten Urlauber zudem nie zusammen an einem Ort aufbewahren, dies schützt bei einem Diebstahl wenigstens teilweise“, rät Leonhardt. Bei der PIN-Eingabe am Geldautomaten sollte man sich vor Blicken schützen, und bei Auffälligkeiten am Geldautomaten oder Zahlterminal den Vorgang sofort abbrechen.
Nach Möglichkeit nutzen Reisende nur Geldautomaten innerhalb eines Bankgebäudes und zu den Öffnungszeiten der Bank. So hat man im Notfall gleich einen Ansprechpartner. Bei Kartenzahlung sollte man Verkäufer oder Kellner zudem nie alleine ins „Hinterstübchen“ verschwinden lassen und den Betrag vor Unterschrift oder Bestätigung prüfen. „Schnell ist ein Komma nach hinten „verrutscht“ und man zahlt statt 50 plötzlich 500 Euro.“
Kontostand kontrollieren
Wer Onlinebanking nutzt, kann auch im Ausland seinen Kontostand im Blick behalten. „Moderne Apps, wie zum Beispiel die kostenlose KontostandsApp der Commerzbank,
ermöglichen das mobil und mit nur einem Klick“, erläutert Leonhardt. Hierfür muss sich der Kunde bei seiner Bank freischalten lassen.
Im Notfall handeln
Sollten Giro- oder Kreditkarte verloren gehen oder gestohlen werden, rät Leonhardt: „Die Karte sollte man sofort sperren lassen und Anzeige bei der Polizei erstatten.“ Die zentrale Sperrnummer der Kreditwirtschaft für Girokarten lautet 0049 (0)1805 – 021021, für Kreditkarten erfährt man diese von der eigenen Bank. Im sogenannten SOS-Infopass sind alle Sperr-Notrufnummern aufgeführt. Diesen Pass erhält man kostenlos.
Für die Sperrung einer Girokarte muss man die IBAN angeben, bei der Sperrung einer Kreditkarte die 16-stellige Kartennummer. Um auf Nummer sicher zu gehen, kopiert man sich vor der Abreise am besten Vorder- und Rückseite der Karten und bewahrt die Kopien getrennt von den Karten auf.
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